Ein Heberkrimi in der Dreifachturnhalle

Ein Heberkrimi in der Dreifachturnhalle

Mit 2:1 Punkten ging der Gesamtsieg mit 659,4 : 640,0 an Roding – Bilder

Ein Heberkrimi entwickelte sich am Samstagabend beim Rückrundenauftakt der 1. Bundesliga in der Rodinger Dreifachturnhalle. Die Gäste von der KG Görlitz/Zittau aus Sachsen hatten ihre beste Heberin Julia Rohde, beruflich bedingt,  nicht mitgebracht. Da auch Rodings Schwergewichtler Daniel Nowara an Krücken gehend seinen Staffelkameraden zuschauen musste, war die Begegnung von Anbeginn wieder offen.

Ein volles Haus feuerte die heimischen Kraftsportler wieder gehörig an. Ersatzmann Steffen Pilz aus der 2. Rodinger Staffel hatte bei seinem dritten Reißversuch die Hantel mit der Rekordlast von 94 kg schon auf den gestreckten Armen. Doch dann kam er ins Laufen und die Last fiel auf das Podium vor dem Heberbrett und durchschlug die Bedeckung. Das war für Marina Kail, vom ESV München – Neuaubing, die erste Kampfrichterin bei einem Rodinger Bundesligawettkampf, gleich eine Schrecksekunde. Hermann Voit schaffte zwei Gültige beim Reißen und Gregor Nowara gleich drei. Auf der Gegenseite hielt die mehrfache deutsche Meisterin und Rekordhalterin Sandra Martin, der Junioren EM Teilnehmer Christopf Pichler und der fünffache Masters Weltmeister Holger Worm kräftig dagegen.  Trotzdem konnten der erste Rodinger Block mit 111,4 : 105,9 Punkten einen kleinen Vorsprung herausarbeiten.

Die Görlitzer zauberten

Dann wurde es spannend. Die drei Rodinger Andreas Hecht, Simon Brandhuber und Matthias Hecht leisteten perfekte Arbeit.  Jeder schaffte drei gültige Versuche es gab tosenden Applaus dafür und der Vorsprung konnte auf 15,7 Punkte ausgebaut werden. Im Rodinger Heberlager wähnte man sich schon sicher, der ersten Punkt unter Dach und Fach zu haben. Doch dann fuhren die Görlitzer ihre „Schweren Geschütze“ auf. Mariusz Rytkowski, ein polnischer Spitzenheber in Diensten der Görlitzer, der schon bei den Olympischen Spielen 2000 in Sydney dabei war und der Superschergewichtler Mathias Baier versuchten mit ihrem jeweils letztem Versuch noch die Kohlen aus dem Feuer zu holen und 16 kg wett zu machen. Der 35-jährige Pole, mit einem Körpergewicht von 87,7 kg legte nochmal 6 kg zu und bewältigte verhältnismäßig locker seinen Anteil mit 153 kg beim Reißen. Jetzt musste Matthias Baier von 145 kg auf 155 kg steigern um den Sieg zu sichern. Mucks Mäuschen still war es in der Halle, als der Hüne die Last von über drei Zentnern anpackte, blitzschnell unter die Hantel tauchte und dann mit größter Kraftanstrengung auch noch aus der Hocke aufstehen konnte. Gültig. Damit haben die beiden das fast Unmögliche möglich gemacht und es gab verdienten Beifall für die beiden Akteure.

Roding konterte

Auch als die Gäste aus Sachsen das Reißen für sich entschieden hatten, ließen sich die Rodinger  nicht entmutigen. Und als Simon Brandhuber beim Stoßen von 140 kg erfolgreich auf 151 kg steigerte, rief der Rodinger Fanclub Boss Richy Stauß:“ das war … und die ganze Halle brüllte zurück „Spitze“. Andreas Hecht scheiterte nach 152 kg und 157 kg knapp an 160 kg. Etwas angeschlagen ging Roding Hebertrainer Matthias Hecht in der Wettkampf. Er begann deshalb mit einem gültigen Sicherheitsversuch bei 162 kg und die Zuschauer bemerkten, daß er schon mit schmerzverzerrtem Gesicht von der Bühne ging.Trotzdem konnte er 170 kg beim zweiten Anlauf Umsetzen und scheiterte knapp am Ausstoß. Auf den dritten Versuch musste er verzichten. Jetzt erwarteten die Zuschauer wieder ein Aufbäumen der Gäste wie beim Reißen. Doch da die Rodinger mittlerweile um 19,4 Punkte in Front lagen, verzichteten die beiden Stars Rytkowski und Baier auf ihre dritten Versuche und der Wettkampf hatte ein jähes von den Zuschauern nicht erwartetes Ende. Zuerst Enttäuschung, doch dann brandete der Jubel im Rodinger Heberlager auf. Zwei wichtige Punkte wurden gesichert und die Tabellenführung konnte auf 13:2 Punkte ausgebaut werden.

Protokoll und Tabelle

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