Hans Stangl schrieb Rodinger Gewichtheber-Geschichte mit

Hans Stangl schrieb Rodinger Gewichtheber-Geschichte mit

Unsere Heber-Legende Hans Stangl starb nach schwerer Krankheit im Alter von 51 Jahren

Hans Stangl war unzweifelhaft ein Teil der bemerkenswerten Gewichthebergeschichte des TB 03 Roding. Nach 34 Jahren im Trainingsbetrieb und 299 Wettkämpfen für die Rodinger Gewichtheber haben ihn seine Gewichtheber im Dezember 2009 vom aktiven Sport verabschiedet.

1975 mit 15 Jahren begann der Hans als Jugendheber mit dem Hantelsport. Dabei ahnte er sicherlich nicht, dass er einmal mit 155 kg Reißen, 187,5 kg Stoßen, 342,5 kg im Zweikampf bei 158,1 Relativpunkten bester Rodinger Heber werden würde. Diese im Jahr 1989 aufgestellte Topleistung wurde erst 2011 überboten. Oberpfalztitel und Bayerntitel waren eine jährliche Selbstverständlichkeit. Wer sollte auch dem Hans „das Wasser reichen“? 1995 errang er in Dortmund den Deutschen Meistertitel der Masters.

Bereits mit 19 Jahren knackte Hans beim Regionalligakampf in Passau 1979 erstmals die 100 Relativpunkte Grenze. Im März 1987 waren  beim Bundesligawettkampf in Landstuhl/Pfalz dann erstmals die 150 Punkte fällig, um im Februar 1989 in Trier an der Mosel seine absolute Topmarke mit 158,1 Punkten zu setzten. Bereits als 19-jähriger stand er auch in der Rodinger Staffel die gegen den AC Altrip /Pfalz den ersten Bundesligaaufstieg schaffte und Roding in der Bundesdeutschen Gewichtheberszene erst so richtig bekannt machte.

Über 20 Jahre hat er jeden Wettkampf in der ersten Rodinger Mannschaft bestritten. Dabei bot er er immer Top Leistungen und zeigte als bester Heber keinerlei Star-Allüren. Hans Stangl trug sich auch in die Rekordlisten von der Oberpfalzebene bis hinauf zur Bundesebene ein. Seine Rekorde müssen erst überboten werden. So hat er z.B.  den Bayernrekord der Altersklasse I (35 bis 39 Jahre)  bis 94 kg Körpergewicht mit 145 / 175 / 320 kg im März 1995 auf kaum mehr erreichbare Höhen geschraubt. Derzeit ist kein Bayernheber in Sicht, der ihm diesen und viele andere Rekorde streitig machen könnte. Auch mit 49 Jahren war er sich nicht zu schade in der Bezirksligamannschaft zu heben und im April 2009 holte er sich beim TSV  Regen überlegen seinen letzten Bayerntitel der Masters und wie könnte es anders sein, nochmals mit neuen Bayerischen Rekorden. Wettkampf Nr. 299 und dabei wollte es der Hans ganz bewusst belassen, bestritt er bei der Vereinsmeisterschaft seiner Heber im April 2009.

Eine großartige Aufzählung von Erfolgen, die sicherlich lange nicht vollständig ist. Doch diese Erfolge kamen nicht von Ungefähr. Über all die Jahre konnte man fünfmal in der Woche die Uhr darnach stellen, wenn der Hans mit seinem Fahrrad zum Training fuhr. Zielstrebig, in sich hineinhorchend, den eigenen Körper kennend, bereitete er sich in unzähligen Trainingsstunden auf die Wettkämpfe vor. Trotz dieser sportlichen Höchstleistungen war aber der Hans kein Mensch von Traurigkeit. Mit seinen Sportfreunden wurde auch zur richtigen Zeit gelacht und gefeiert. Ja, die  Sportfreunde haben während der 34 Jahren mehrfach gewechselt, nur der Hans war immer dabei und hat als einziger diese lange Zeit durchgehalten. Diesen Kampfgeist hat er auch beim Kampf gegen seine schwere Krankheit bewiesen.

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