Berlin war für Rodinger Heber eine Reise wert

Berlin war für Rodinger Heber eine Reise wert

Ersten Play-Off Wettkampf in Berlin mit 717,0 : 691,2 Punkten gewonnen – ProtokollVideoBilder

Die Play-Off Runde der Gewichtheber Bundesliga am Samstag barg einige ganz besondere Überraschungen. Für Roding nur eine Positive. Denn beim ersten Auftritt in der Bundeshauptstadt beim Berliner TSC ließen die Stemmer von der Regenreib'n nichts anbrennen und holten die drei ersten Punkte für den siebten Gesamttabellenplatz der 1. Gewichtheber Bundesliga. Die negativen Überraschungen waren, dass sowohl der SV Germania Obrigheim als auch der AC Mutterstadt ohne ihre bulgarischen Spitzenkräfte ihre Wettkämpfe überraschend verloren. Auch der Ost-Tabellenführer Chemnitzer AC hatte am Samstag gegen den Süd-Zweiten AV Speyer keine Chance.

Im Kleinbus des City-Hotels herrschte bei der Anfahrt nach Berlin beste Stimmung und zu ungewohnter Bundesligazeit um 16 Uhr und vor ungewohnter Kulisse von nur 70 Zuschauern, stand das Rodinger Sextett auf dem Berliner Heberbrett. Die Berliner hatten wie erwartet zugelegt und bereits beim Reißen entwickelte sich ein Kopf-an-Kopf Rennen um den ersten Punkt. Alexander Narr für Roding und Philip Mummhardt für Berlin gingen bei den beiden letzten Versuche an 140 kg. Der Berliner schaffte diese Last und Alexander Narr scheitert. Doch er und seine TB-Teamkameraden hatten schon gut vorgelegt, und so führte Roding nach dem Reißen zwar knapp, aber ausreichend mit  259,0 : 253,6 Punkten. Beim Stoßen zeigten die Bayern den Berlinern wo der Hammer hängt. Wie aus einem Guss ging das Team von Trainer Matthias Hecht das Stoßen an.

Nur ein Stoßversuch ging daneben und das war ein Rekordversuch von Hans Brandhuber, als er erstmals 160 kg stemmen wollte. Mit 125 kg Reißen, (Bestleistung eingestellt) deutet der erst 18-jährige an, dass er gut drauf war und vielleicht am 18. April in Roding die 160 kg Stoßen drin sind. Simon Brandhuber kann jetzt bei Bundestrainer Oliver Caruso im Leistungszentrum Leimen wieder geregelt trainieren und ist dabei den enormen Trainingsrückstand vom Feldwebel Lehrgang aufzuholen. Mit 131 Punkten war er diesmal wieder "Chef im Ring" bei den Rodingern, nachdem ihm Teamkollege Gregor Nowara diesen "Titel" für einige Wettkämpfe streitig gemacht hat. Nowara baut den Sprung in die Klasse mit einem Körpergewicht von 94 kg kontinuierlich aus und ist bereits bei 92 kg angelangt. Dass ihm das höhere Körpergewicht auch mehr Sicherheit gibt, zeigten seine sechs tollen Versuche, die er mit 127 Punkten abschloss. Und wie der Trainer meint, noch Luft nach oben lassen.

Hermann Voit zeigte in Berlin wieder seine Qualitäten als "Mister Zuverlässig" mit sechs Gültigen und einer Steigerung auf 114,6 Punkte. Alexander Narr legte nur den letzten Reißversuch mit 140 kg weg, ansonsten tadellos und 120,6 Punkte. Anders dagegen der sonst so zuverlässige Mann in der Hinterhand, Andreas Müller, der beim Reißen zweimal an 132 kg scheiterte und auf ordentliche 110 Punkte kam. Bei den Berlinern lieferte Robert Joachim mit 147 Punkten (2. Deutscher Meister 2012 in Roding hinter Simon Brandhuber) die beste Leistung ab, vor dem wieder erstarkten Philip Mummhardt mit 119 Punkten. Der Deutsche Meister von Roding im Jahre 2012, der Berliner Michael Müller musste sich am Samstag mit 93,4 Punkten begnügen. Er kann bis zum 18 April bestimmt noch einiges zulegen.

Deshalb gab auch Trainer Matthias Hecht die Devise aus: "Jungs, wenn auch die Saison sich dem Ende zuneigt, wir müssen dran bleiben und uns noch steigern für den Rückkampf und den zweiten Sieg vor heimischer Kulisse am 18. April". Roding hat die Vorrunde auf dem 4. Platz der Westgruppe abgeschlossen und Berlin steht auf dem 4. Platz der Ostgruppe. Bei den Play-Off-Wettkämpfen zählen die bisher erzielten Ergebnisse der Vorrunde nicht. Die Karten werden wieder neu gemischt und Roding hat nach dem Auftaktsieg in Berlin die besseren Karten für den Rückkampf am 18. April in der Rodinger Arena. 

Die Play-Off Begegnungen am Samstag

Das Halbfinale um die Plätze 1 bis 4 :
Chemnitzer AC (1.Ost) : AV Speyer (2. West), 739,4 : 823,0 Punkte (0:3)
SSV Samswegen (2. Ost) : SV Obrigheim (1.West), 757,2 : 742,8 Punkte
(2:1)
die Rückkämpfe finden mit getauschten Heimrecht am 25. April statt.

Die Sieger des Halbfinales ermitteln bei einem Wettkampf am 9. Mai den Deutschen Mannschaftsmeister im Gewichtheben.
Die Verlierer küren bei einem Wettkampf im "kleinen Finale" den 3. Deutschen Mannschaftsmeister.

Die Gleichplazierten aus der Ost- und Westgruppe hoben am Samstag beim 1. Play-Off -Kampf:

um die Plätze 5 und 6
KG Schwedt-Stralsund : AC Mutterstadt, 612,4 : 571,8 Punkte (2:1)

um die Plätze 7 und 8
Berliner TSC : TB 03 Roding, 691,2 : 717,0 Punkte (0:3)

um die Plätze 9 und 10
AC Atlas Plauen : AC St. Ilgen, 538,0 : 590,8 Punkte (1:2)

um die Plätze 11 und 12
AC Meißen : KSV Durlach, abgesagt.

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