Peter Kulzer holt bei seiner ersten EM in Landskrona/SWE 4. Platz

Peter Kulzer holt bei seiner ersten EM in Landskrona/SWE 4. Platz

Nervosität beim Reißen und Verletzung beim Stoßen verhindern Medaillenrang

Protokoll mit Videos zu den Versuchen

Peter Kulzer von den Rodinger Gewichthebern erfüllte sich mit 17 Jahren den Traum von der Teilnahme an der Europameisterschaft. Am Freitag, 7. August um 19 Uhr war es in Landskrona/Schweden so weit. Mit der Leistung von 287 kg im Zweikampf war er selbst nicht ganz zufrieden, aber der 4. Platz beim ersten EM-Start ist super. Dabei lag er nach dem Reißen noch auf Platz sieben.

Als Deutscher Meister mit einer Bombenleistung von 300 kg im Zweikampf (133/167 kg) stand der Rodinger auf der Meldeliste. Leider ging der erste Reißversuch, sicherlich der Nervosität geschuldet, mit 125 kg gleich daneben. Doch die Ausbesserung am selben Gewicht klappte, und auch die 130 kg im dritten Anlauf schaffte er. Damit lag er mit drei Mitbewerbern aus Armenien, Polen und Italien die ebenfalls 130 kg bewältigen konnten, gleich auf. Aber durch das höhere Körpergewicht (bei gleicher Leistung ist das Körpergewicht für die Rangfolge entscheidend) fiel er auf den 7. Platz zurück.

Jetzt begann die Pokerrunde beim Stoßen. Peter und die Trainer hatten 150 kg angemeldet, steigerten dann nochmals auf 152 kg und dann ein drittes und letztes mal auf 157 kg. Diesen Anfangsversuch konnte er ohne Probleme gestalten. Wieder abwarten und pokern, was macht die Konkurrenz? Dann lagen für den zweiten Versuch 161 kg auf der Europameisterschafts-Bohle. Umsatz kein Problem, aber beim Ausstoß war Peter über motiviert. Das Gewicht drohte nach hinten wegzugehen, er hielt kräftig dagegen und über dehnte sich dabei beide Ellenbogen. Trotzdem konnte das Gewicht nicht fixieren und der Versuch war ungültig. Sicherheitshalber entschieden die Trainer, dass Peter zum dritten Versuch nicht mehr antreten soll. Glücklicherweise ist die Verletzung nach Aussage von Peter nicht so schlimm.

So standen am Ende 287 kg im Zweikampf bei einer Bestleistung von 300 kg auf der Anzeigetafel. Durch das Missgeschick anderer Heber landete Peter überraschend nach Wettkampfende auf den vierten Rang, was ihn sicherlich über den nicht optimalen Wettkampfverlauf hinweg half. Jugend Europameisterschaften sind ja auch dazu da, damit die jungen Hantelsportler internationale Erfahrung sammeln und dazu lernen. Und um einige Erfahrungen ist der Neubäuer am Freitag bestimmt reicher geworden, die ihm für die Zukunft weiter helfen werden.

Der 17-jährige Peter Kulzer ist der fünfte Rodinger Nachwuchsheber der den Sprung auf die internationale Heberbühne schaffte. Für dieses Ziel hat er vor einigen Jahren schon seine Familie in Neubäu und die TB Trainingsstätte in der Dreifachturnhalle verlassen und ist in das Sportinternat Frankfurt/Oder gewechselt. Dort gibt es beste Bedingungen sowohl sportlich mit entsprechender physiotherapeutischer Betreuung als auch schulisch für leistungsbereite junge Hantelsportler. Mit seinem Trainer Lars Betker gelang die Vorbereitung auf die Deutsche Meisterschaft in Berlin Anfang Juli mit Bestmarken von 133 kg Reißen, 167 kg Stoßen und 300 kg im Zweikampf optimal. Diese neuen Bestmarken brachten ihm nicht nur den Deutschen Meistertitel in der Klasse bis 94 kg Körpergewicht, neue Oberpfalz und Bayernrekorde und die begehrte Fahrkarte zur Jugend EM ein. Auch wenn es in Landskrona nicht optimal gelaufen ist, kann Peter mit seinem Trainer auf die bisher erarbeitet Leistung von 300 Zweikampfkilo als gute Grundlage aufbauen.

Die ersten vier Plätze in der 94 kg Klasse bei der Jugend EM
1. Sargis Kirakosyan, Armenien 138/167/305 kg
2. Doimitri Cheruyshov, Russland 134/166/300 kg
3. Matteo Curcuruto, Italien 130/166/296 kg
4. Peter Kulzer, Deutschland 130/157/287 kg
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