Nach Heberkrimi nahmen die Durlacher die Punkte mit

Nach Heberkrimi nahmen die Durlacher die Punkte mit

Gregor Nowara konnte das Husarenstück von Mutterstadt nicht wiederholen – Kulzer Peter, Leon Koralewski und Julia Kellermeier für 50 Wettkämpfe geehrt – ProtokollBilder

Einen wahren Heberkrimi erlebten die 300 Zuschauer am Samstagabend beim Kampf der Rodinger Bundesligaheber  gegen den KSV Durlach. Trotz der sehr guten Mannschaftsleistung musste sich die einheimische Staffel mit 730,8:754,7 Relativpunkten den Gästen aus Durlach geschlagen geben. Gregor Nowara versuchte zwar mit seinem Versuch von 154 kg das Husarenstück von Mutterstadt zu wiederholen, um den Punkt beim Reißen noch zu retten, scheiterte jedoch knapp. Einen tollen Einstand in der ersten Mannschaft lieferte Max Jackwerth mit 160kg beim Stoßen. Dafür holte Roding III beim Vorkampf einen deutlichen Sieg gegen die HG Regensburg II und übernahm die Bezirksligaspitze. Die vierte Mannschaft unterlag den Gästen vom TSV Regen, mit weiblicher Verstärkung aus Tschechien angereist, mit 147,8: 182,0  Relativpunkten.

Trotz diverser Faschingsveranstaltungen konnte Abteilungsleiter Matthias Hecht am Samstag um 19 Uhr in der Dreifachturnhalle zum angekündigten Spitzenkampf der 1. Bundesliga im Gewichtheben ein volles Haus willkommen heißen. Besonders begrüßte er die Gastmannschaft aus dem Karlsruher Stadtteil Durlach mit ihrem Trainer Thomas Schweizer. Auch Heberfans aus Passau, Nürnberg, Waldkirchen, München, Schwandorf und Regensburg war der Weg zum Gewichtheber Spitzenkampf nach Roding nicht zu weit. Doch zuerst sorgten die Heber Showgirls mit fetziger Musik und neuem Outfit für Faschingsstimmung und heizten den Hebern und den Zuschauern schon mal gehörig ein.

Durlach in der Favoritenrolle

Die Gäste aus Durlach hatten mit den beiden Ausländern, Bernardin Kingue Matam aus Frankreich, Olympiateilnehmer von Rio und Morteza Hosseini aus dem Iran das erlaubte Kontingent voll ausgeschöpft.  Auch das Aushängeschild aus dem eigenen Verein, die Olympiateilnehmerin Sabine Kusterer, 26 Jahre jung und Sportsoldatin, war gegen Roding wieder fit. Somit war nach dem Abwiegen klar, wer der Favorit ist. Doch die Rodinger versteckten sich keineswegs. Mit einer Fanunterstützung nahmen die Rodinger den Kampf an. Fast hätte es zum Punkt beim Reißen gereicht, doch Gregor Nowara konnte das Husarenstück von Mutterstadt, diesmal mit 154 kg Reißen, nicht wiederholen. Trotzdem behaupte er sich mit 140 Punkten als die Nummer Eins im TB-Team. Auch das Revanche-Duell von der Deutschen Meisterschaft gegen den Durlacher Kevin Schweizer ging auch diesmal zu seinen Gunsten aus.

Tolles 1. Bundesligadebüt von Max Jackwerth

Tamara Voit lieferte beim Reißen drei Gültige ab und ihr Partner beim Stoßen, Max Jackwerth, legte mit drei Gültigen, die er mit 160 kg abschloss, einen tollen Einstand im 1. Liga Team hin. Simon Brandhuber mit leichtem Trend nach oben, verwies auf den 11. März, wo er die EM-Norm von über 300 kg im Zweikampf beim Play-Off Kampf schaffen will. Konstant wieder Hermann Voit der nach ungültigen 155 kg im zweiten Versuch auf 157 kg steigerte und dies mit Bravur schaffte. Der 18-jährige Neubäuer Peter Kulzer, seit fünf Jahren im Sportinternat Frankfurt/Oder, überzeugte bei seinem 50. Wettkampf, für den er im Vorfeld geehrt wurde, mit sechs sicheren Hebungen. Eine Saisonbestleistung mit 120 Relativpunkten lieferte Daniel Nowara ab, auch wenn er beim Stoßen zweimal an 175 kg scheiterte.

Die Gäste hatten mit Matam bei 176 Punkten (140/175 kg) bei nur 72 kg Körpergewicht ihren besten Heber. Kevin Schweizer schaffte 137 Punkte und Sabine Kusterer setzte zwar ihren ersten Reißversuch bei 81 kg gleich in den Sand, war aber mit 123 Punkten die Nummer 3 im Gästeteam. Nach dieser Niederlage und dem erwarteten Sieg von Germania Obrigheim fielen die Rodinger auf den 4. Platz zurück. Interessant, das sich Meisterschaftsanwärter AV 03 Speyer am Samstag mit 726,3 Punkten begnügte und damit hinter dem Ergebnis von Roding blieb.

Ehrung für 50 Wettkämpfe

Es ist gute Tradtion bei den Gewichthebern, dass die Sporterl bei 50 Wettkämpfen für den Verein geehrt werden und einen Bierkrug mit Gravur erhalten. Am Samstag bei großer Kulisse vor dem Bundesligawettkampf würdigte Abteilungsleiter Matthias Hecht die Leistungen von Julia Kellermeier, Peter Kulzer und Leon Koralewski. Zwischen fünf und sieben Jahren ist das erfolgreiche Nachwuchstrio für den TB 03 Roding schon an der Hantel.

 

Christian Angermeier