Viele Superlative beim Großkampftag

Viele Superlative beim Großkampftag

Deutsche, Bayern und Vereinsrekorde gab es am Samstag – ProtokollTabelleBilder

„So ein Tag so wunderschön wie heute…“ sangen die Fans am Ende eines der erfolgreichsten Wettkampftage der Rodinger Gewichtheber am Samstagabend  in der Dreifachturnhalle. 350 Fans wurden Zeuge von Superlativen. Drei Rodinger Mannschaftssiege, zwei Rodinger Mannschaftsrekorde, einen Deutschen Juniorenrekord, Bayerische Rekorde und Oberpfalzrekorde. Am Ende fiel der Rodinger Sieg mit 762,6 : 694,4 Punkten gegen den KSV Durlach deutlicher als erwartet aus.

Nach 17 Jahren trat am Nachmittag erstmals wieder eine dritte Rodinger Staffel in der Bezirksliga an, und die junge Truppe fertige die HG Regensburg II gleich mit 115,3 : 45,0 Punkten deutlich ab. Beim „Warmlaufen für den Bundesligakampf“ stellte Roding II mit exakt 400 Punkten eine neue Saisonbestleistung auf. Die Hebergemeinschaft aus Regensburg mit 309 Punkten hatte gegen die bestens eingestellte „TB-Reserve“ keine Chance.

Dann war es soweit, die Teams vom KSV Durlach, angeführt von der 20-jährigen Deutschen Meisterin, EM- und WM Teilnehmerin Sabine Kusterer und dem TB 03 Roding mit dem Rekordaspiranten Simon Brandhuber wurden von Wettkampfsprecher Georg Hecht vorgestellt. Abteilungsleiter Anton Hecht begrüßte die Ehrengäste und natürlich die Gästestaffel mit ihrem Trainer Thomas Schweizer ganz herzlich in Roding. Dann ging es zur Sache. Die Gäste begannen recht flott, alle ersten Versuche waren gültig, und der KSV Durlach ging gleich in Führung. Doch die Rodinger konterten und holten sich Punkt um Punkt zurück und plötzlich konnten sich die Fans über die erste Rodinger Führung freuen. Wie konzentriert und taktisch klug die TB-Truppe mit ihren Trainern und Betreuern die Sache anging, zeigt die Tatsache, dass es beim Reißen nur zu zwei Fehlversuchen kam.

Die Hantel flog beim Rekordversuch

Dann kam Simon Brandhuber. Das Körpergewicht stimmte mit 68,9 kg (Klasse bis 69 kg Körpergewicht) für das Unternehmen Deutscher Rekord. 128 kg gültig, 133 kg gültig, und dann erstmals 135 kg. Stille, die bekannte Stecknadel hätte man fallen hören. Und der 20-jährige Kaderathlet des Bundesverbandes der Deutschen Gewichtheber und Rodinger Eigengewächs stellte eine neue Bestmarke mit Oberpfalz und Bayernrekord beim Reißen auf. Die Halle tobte. Und weil es so gut lief, ließ Vater Werner Brandhuber für einen vierten zusätzlichen Versuch das Rekordgewicht von 138 kg (bisher Jakob Neufeld 137,5 kg aus dem Jahre 2009) auflegen. Jetzt trieben die Fans Simon förmlich an die Hantel. Selbstbewusst stand er ganz alleine auf der Heberbühne mit seine 68,9 kg Körpergewicht und vor ihm der Eisenberg mit 138 kg. Eine kurze intensive Konzentration, „Spannung“ rief ihm Vater Werner noch zu, und die Hantel flog explosionsartig auf die gestreckten Arme. Jetzt brach erst richtig der Jubel los. Mit diesem Deutschen Rekord, und einer Führung von 296,3 : 265,7 kg gab es in der Pause genügend Gesprächsstoff für die Fans.

Auch für das Stoßen hat Hebertrainer Matthias Hecht die Devise „Sicherheit vor Rekorden“ ausgegeben. Und als jeder Rodinger seinen ersten Versuch durch hatte, wussten die gut informierten Fans, es reicht, diesen Kampf können uns die Durlacher nicht mehr nehmen. Dann ging die Rekordjagd los. 163 kg Stoßen musste Simon für den Zweikampfrekord von 298 kg packen. 153 kg kein Problem, auch 158 kg ohne Schwierigkeiten, doch bei 163 kg war trotz massiver Anfeuerung durch die Fans die Luft raus. Schade, aber Simon konnte es verwinden, denn er hat sich ja schon einen Deutschen Rekord beim Reißen geholt. Beim Stoßen überbot Gregor Nowara den 18 Jahre alten Oberpfalzrekord seines Vaters und heutigen Rodinger Jugendtrainers Gregor Nowara aus dem Jahr 1993. Wohl gemerkt, als Jugendheber packte er den Seniorenrekord.

Teamrekord auf 762 Punkte geschraubt.

Wenn man einen Mannschaftsrekord packen will müssen alle mitziehen. Und die junge Rodinger Heberstaffel hat es wieder einmal gezeigt, was man schaffen kann, wenn alle an einen Strang ziehen, alle haben sich topp für diesen entscheidenden Wettkampf der ja für den Klassenerhalt enorm wichtig war, vorbereitet. Als Ergebnis stand am Ende des Kampftages der neue Mannschaftsrekord von 762,6 Punkten (bisher 757,4 Punkte) an der Anzeigetafel. 163 Punkte dafür kamen von Simon Brandhuber. Sechs gültige Versuche und 120 Punkte hat „Mister Zuverlässig“, Hermann Voit beigesteuert. Ebenfalls ohne Fehlversuch der erst 18-jährige Gregor Nowara. Er lieferte mit 133,6 Punkten einen Spitzenbeitrag. Auch Andreas Hecht war fünfmal an der Hantel erfolgreich und trug wieder über 100 Punkte zum Sieg und Teamrekord bei. Besonders beim Stoßen zeigte Hebertrainer Matthias Hecht seine Kämpferqualitäten. Nach langer Zeit schaffte er wieder 180 kg und brachte damit 135,4 Punkte ein. Daniel Nowara brillant beim Reißen aber beim Stoßen scheiterte er zweimal nach einer 10 kg Steigerung an 180 kg. Trotzdem 110 Punkte.

Durlach bleibt die „Rote Laterne“

Während Roding mit diesem wichtigen Sieg auf den dritten Tabellenplatz vorrückte, bleibt den Gästen aus Durlach weiter die Rote Laterne. Bester bei ihnen war die Neuerwerbung Robert Oswald aus Frankfurt/Oder mit 145,4 Punkten. Sabine Kusterer vom Nationalkader blieb mit jeweils nur einem Versuch und „nur 125 Punkten“ hinter den Erwartungen zurück. Die Erwartungen konnte auch Yasin Yüksel der vom KSV Bavaria Regensburg zum KSV Durlach gewechselt ist, mit nur 85,8 Punkten nicht erfüllen. Zur Ehrenrettung muss gesagt werden, dass er gerade die Grundausbildung bei der Bundeswehr absolviert und dies ist für einen schwergewichtigen Gewichtheber nicht die richtige Vorbereitung für einen Bundesligawettkampf. Trotzdem, die Gäste genossen die gute Stimmung in der Halle, dankten für die freundliche Aufnahme und den Applaus. Rodings Hebertrainer Matthias Hecht machte seiner Truppe zum Abschluss noch ein Kompliment, dankte allen Helfern und lud zum nächsten Heimkampf am 28. Januar gegen St. Ilgen ein. „Mit denen haben wir noch eine Rechnung offen“ motivierte der Trainer Heber und Zuschauer erneut.

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