Niederlage gegen den Tabellenführer – Vereinsrekord knapp verpasst

Niederlage gegen den Tabellenführer – Vereinsrekord knapp verpasst

In 14 Tagen sieht man sich wieder bei der Deutschen Meisterschaft in Roding – ProtokollBilder

Es war klar ohne Hebertrainer Matthias Hecht hatte man gegen Obrigheim keine Chance. Doch beim Stoßen wurde es nochmal spannend, aber Obrigheim brachte durch weniger Fehlversuche auch den Sieg in dieser Disziplin am Ende sicher nach Hause. Mit Matthias Hecht hätte es vermutlich nur einen 2:1 Sieg für die Baden-Württemberger gegeben. Simon Brandhuber glänzte mit neuen bayerischen Rekorden von 166 kg Stoßen und 301 kg im Zweikampf und schaffte damit erstmals 168 Relativpunkte. Er war der beste Punktesammler vor dem Obrigheimer Jakob Neufeld, der 161,8 Punkte erzielte. Auch Gregor Nowara stellte neue Oberpfalzrekorde auf und steigerte sich auf knapp 140 Punkte.

Gleich zwei Teams des bayerischen Fernsehens filmten in der mit 400 Zuschauern vollen Rodinger Dreifachturnhalle. Erstmals heizten die „Rodinger Gewichtheber-Show-Girls“ mit fetzigen Tanzdarbietung die Stimmung an und mussten in der Pause gleich nochmals ran. Unter den begeisterten Zuschauern, die eine Bombenstimmung zauberten auch Landrat Franz Löffler mit Gattin. Vor dem Wettkampf zeichnete Abteilungsleiter Anton Hecht Daniel Nowara für 150 Wettkämpfe an der TB-Hantel aus.

Dann legten die Aktiven los. Hermann Voit, drei Gültige beim Reißen, zwei beim Stoßen und eine Verbesserung auf glatte 120 Relativpunkte. Andreas Hecht musste kurzfristig für den verletzten Bruder Matthias einspringen und zu allem Kummer legte ihn Anfang der letzten Woche auch noch ein grippaler Infekt flach. Unter diesem Aspekt ist seine Leistung mit 120 kg Reißen und 155 kg Stoßen bei Aufbietung der letzten Reserven bewundernswert.

Simon läst die Rekorde purzeln.

Dann kam Simon Brandhuber. Er wollte im Hinblick auf die Deutsche Meisterschaft schon einmal testen was möglich ist. Nach 130 und 135 kg versuchte er mit einem Köropergewicht von nur 69,8 kg seine Bestmarke von 138 kg einzustellen – knapp daneben. Dafür langte er dann beim Stoßen so richtig hin. Die Stationen waren 155 kg, 160 kg und dann gleich 166 kg drei Kilo mehr als der Bayerische Rekord von 163 kg den er beim letzten Wettkampf in Durlach aufstellte. Die Zuschauer tobten, als Simon auf die Bühne kam, als ob sie selbst die Last stemmen müssten. Als dann der Eisenberg nach drei grünen Lampen auf die Heberplattform polterte wollte der Jubel des fachkundigen Rodinger Publikums einschließlich der fairen Obrigheim Fans kein Ende nehmen. Bayern und Oberpfalzrekord in der 77 kg Klasse beim Stoßen, dazu ein neuer Zweikampfrekord mit 301 kg und die Relativbestmarke von 166 Punkten auf 168 Punkte gesteigert. Das war ein Pfund im Hinblick auf die Deutsche (Freitagabend am 26. Oktober um 19 Uhr in der Dreifachturnhalle Roding).

Gregor legt mit Oberpfalzrekorden nach

Da ließ sich der zweite Rodinger Block mit Gregor Nowara, Andi Müller und Daniel Nowara nicht bitten. Nach zwei Gültigen schlug der Versuch am Reißrekord bei 140 kg durch Gregor Nowara knapp fehl. Dafür langte auch er beim Stoßen so kräftig hin. 162 und 168 kg locker und dann 173 kg, ein Kilo mehr als der persönliche Rekord. Selbstbewusst packte der erst 19-jährige Kaderathlet des Bundesverbandes Deutscher Gewichtheber diese Last an und führte der Versuch unter dem großen Beifall der Halle erfolgreich zu Ende. Damit hat er in der 85 kg Klasse seine eigenen Oberpfalzrekorde auf 173 kg Stoßen und 309 kg Zweikampf (bisher 305 kg) geschraubt. Bei knapp 140 Punkte steht somit seine Relativbestleistung.

Andi Müller verbesserte sich von 119 Punkte beim letzten Wettkampf auf 127 Punkte bei 140 kg Reißen und 175 kg Stoßen. Daniel Nowara trumpfte bei seinem 150 Wettkampf für den TB 03 Roding groß auf. Die blitzsaubere Reißserie schloss er mit 150 kg ab. Nach 173 kg und 180 kg scheiterte er nach gutem Umsatz knapp beim Ausstoßen an 183 kg. Sowohl Daniel bei 183 kg als auch Andi bei 180 kg hätten es in der Hand gehabt, den Mannschaftsrekord von 762,8 kg zu toppen. Doch das Unternehmen scheiterte und so blieb es bei 760 Punkten.

800 Punkte im Visier

Nicht auszudenken, wenn Hebertrainer Matthias Hecht mit dabei gewesen wäre. Er hätte 45 Relativzähler mehr gemacht als sein grippegeschwächt Bruder Andreas. Kaum zu glauben, aber mit Matthias Hecht hätte die 800 Punkte-Grenze für Roding geklingelt. Beim Abschluss meinte Simon Brandhuber, erstmals als Mannschaftssprecher nach einem Dank an die „Mädels“, das Kampfgericht und die Helfer zu den Obrigheimern: „Jungs, ruht euch nicht aus, diesmal war’s beim Stoßen schon knapp und es gibt auch ein Wiedersehen im nächsten Jahr“. Obrigheim war der verdiente  Sieger, steigerte sich gegenüber dem Auftaktkampf vor 14 Tagen um knapp dreißig Punkte. Obrigheim hatte nur zwei Fehlversuche, während bei Roding achtmal die rote Ampel leuchtete. Jakob Neufeld, bester Heber und Mannschaftssprecher meinte: In Roding hebe ich jetzt zum zweitenmal und es ist so schön zu heben wie zu Hause“ Wenn das kein Kompliment für die fairen Rodinger Zuschauer ist!

admin