Volle Hütte beim Heimauftakt, aber keine Punkte

Volle Hütte beim Heimauftakt, aber keine Punkte

KSV Durlach siegte mit  733,6 : 704,8 im Rodinger Hebertempel – ProtokollBilder

„Beim ersten Heimkampf in der Bundesliga gegen den KSV Durlach ging der Wettkampf mit 704,8 : 733,6 verloren. Im Stoßen holten sich die Karlsruher mit 400g Vorsprung im letzten Versuch den dritten Punkt. Angesichts der Ausgangslage wäre bereits ein Punktgewinn ein schöner Erfolg gewesen. Somit ist man aber im Abstiegskampf angekommen. Hans Brandhuber und Alexander Narr glänzten mit neuen persönlichen Bestleistungen“ so die Einschätzung des Rodinger Trainers Matthias Hecht nach dem spannungsgeladenen Wettkampf am Samstag.

Ja, die Rodinger hatten zumindest beim Reißen nicht ihren besten Tag. Sieben ungültige Versuche im ersten Wettkampfabschnitt hat es schon lange nicht mehr gegeben. Doch beim Stoßen zeigten die TB Hantelsportler ihre Stärke und „fighteten“ verbissen um den Punkt in der zweiten Disziplin. Dabei hatten die Rodinger Pech, dass Kampfrichter Erwin Gilch aus Kitzingen die beiden letzten Versuche von Simon Brandhuber 160 kg und Andreas Hecht 155 kg ungültig gab, obwohl sauber zur Hochstrecke gebracht. Das fachkundige Rodinger Publikum sah dies nicht ganz so, und leises Murren wurde bei den als äußerst fair bekannten Rodinger Zuschauer laut. Doch es gilt die Tatsachenentscheidung des Kampfrichters, klar.

Publikum mit Kampfrichter Entscheidung nicht zufrieden

Die Rodinger hatten kräftig vorgelegt und sich sogar einen Vorsprung von 20 Punkten erarbeitet. Begeisterte Anfeuerung der Zuschauer, als der zweite Rodinger Block mit Simon Brandhuber, Neuling Alexander Narr und Andreas Müller an ihre Versuche gingen. Simon, kämpfte verbissen, obwohl er sich beim Reißen verletzte und auf seine dritten Reißversuch verzichten musste. Vom Sicherheitsversuch mit 145 kg steigerte er auf 155 kg und brachte auch noch 160 kg zur Hochstrecke, aber es gab wie schon erwähnt die rote Lampe für den dritten Versuch. Mit voller Konzentration und totalem Einsatz lieferte Andreas Müller drei gültige Stoßversuche ab.

Der 20-jährige TB-Neuling, Alexander Narr vom 1. AC Weiden nach Roding gewechselt, lieferte ebenfalls drei gültige Stoßversuche ab und stellte mit 173 kg beim dritten Versuch unter Aufbietung aller Kräfte einen neuen persönlichen Rekord auf. Ja, der Alexander hat sich gut in das Rodinger Heberteam eingefügt. Dies zeigte er nicht nur beim Kampf an der Hantel, auch beim Aufräumen langte er kräftig hin und war einer der Letzten, der zum Duschen ging.

Der verbissene Kampf um den Punkt beim Stoßen

Doch nicht nur die TB-ler kämpften um den Punkt beim Stoßen verbissen, auch die Gäste hielten toll dagegen. Sie hatten den Vorteil, dass sie mit dem Nationalmannschaftsheber Robert Oswald und Kevin Schweizer noch zwei Athleten „hinten drauf“ hatten, als die Rodinger ihre Stoßversuche schon beendet hatten. Oswald tat mit 170 kg, 180 kg und dann sogar noch 185 kg das Möglichste. Kevin Schweizer musste nach 175 kg und 182 kg im dritten Versuch die Tageshöchstlast von 187 kg schaffen um den Punkt mit einem Minimalvorsprung von 400 Gramm für sein Team zu sichern. Was ihm ganz wenige unter den 400 Zuschauern zutrauten machte der 27-jährige mit neuer persönlicher Bestleistung möglich. Den Applaus vom fairen Rodinger Publikum für diese Energieleistung hat er sich mehr als verdient. Natürlich zugleich Enttäuschung im Rodinger Heberlager wo der Punkt, der in der Endabrechung enorm wichtig sein kann, noch so knapp verloren ging.

Zu den einzelnen Hebern:

Simon Brandhuber tat sein Möglichstes, doch die lange Vorbereitungszeit mit Europameisterschafts- und DM-Einsatz macht sich deutlich bemerkbar. Trotzdem war er mit 152 Relativpunkten bester Heber des Abends wenn auch knapp vor dem DM-Dritten Kevin Schweizer, der 150,4 Punkte erzielte. Bruder Hans lieferte mit neuen Bestmarken einen tollen Einstand bei seinem ersten Heimkampf und dies obwohl er am Vormittag noch am Mittelfinger genäht werden musste. „Mister Zuverlässig“ Hermann Voit war am Samstag mit seiner Leistung selbst nicht zufrieden, wie man ihm deutlich anmerkte. Dagegen brillierte Alexander Narr bei seinem ersten Heimkampf und genoss die hervorragende Stimmung im Rodinger Hebertempel. Andreas Hecht war gut vorbereitet und schaffte eine Verbesserung um 5 Punkte gegenüber dem Auswärtskampf in St. Ilgen. Andreas Müller wie immer voll konzentriert und mit vollem Einsatz dabei, eine sichere Bank.

„Mit den beiden fitten Nowara-Brüdern wäre durchaus ein 3 : 0 Sieg möglich gewesen“ bedauerte Abteilungsleiter Anton Hecht und blickte aber schon optimistisch auf den nächsten Wettkampftag am 23.11. wo man sich beim Aufsteiger TSV Heinsheim die ersten Punkte erhofft. Die dritte Mannschaft siegte im Vorkampf beim Bezirksligaauftakt gegen den TSV Regen mit  234 : 130,3 Punkten und setzte sich gleich an die Tabellenspitze.

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