Gold für Simon, Silber für Gregor und Bronze für den Hans nach Top-Leistungen in Obrigheim am Neckar – Bilder – Protokolle – Videos
Im Jahr 2012 richtete der TB 03 Roding erstmals die Deutschen Meisterschaften in der Königsklasse im Gewichtheben aus. Und die Rodinger Starter hatten dabei ein Heimspiel vor einer fantastischen Zuschauerkulisse. Auch wenn die Anfeuerung in Obrigheim naturgemäß nicht so groß war kämpften die drei Rodinger Bundesligaheber um jeden Versuch undbeeindruckten mit starken Leistungen. Der Lohn war ein kompletter Medaillensatz für das Rodinger Trio. Die mitgereisten Fans und Betreuer ließen die Athleten nach ihnen Wettkampfabschnitten hoch leben.
Bundesliga ist toll, besonders wenn es in Roding zelebriert wird. Aber eine Deutsche Meisterschaft läuft ganz anders ab. Die Teilnahmenorm war dabei für die Rodinger Spitzenheber kein Problem. Aber wer kommt in welcher Gewichtsklasse? Natürlich wurden im Vorfeld die Meldelisten studiert, aber die "Creme de la Creme" des Deutschen Gewichthebens kennt sich. Nur die Allerbesten können es sich erlauben eventuell in eine andere Gewichtsklasse zu wechseln um einem starken Gegner auszuweichen. Bei den drei Rodingern war es aber klar wo sie starten.
WM-Zug noch nicht abgefahren!
Simon Brandhuber musste die letzten Tage vor der Meisterschaft beim Essen schon richtig wählen. Einen Substanzverlust konnte er sich nicht leisten, aber mehr als 69 kg durfte er nicht auf die Waage bringen. Kurz, die erste Hürde war geschafft, und mit 68,7 kg das Gewichtsklassenlimit erreicht. Neun Mitbewerber traten an, aber erst als die anderen Heber ihre Versuche bereits beendet hatten betrat der Rodinger Bundesligaheber die DM-Plattform. Bronze holte Nico Fritsch vom AC Meißen mit 248 kg im Zweikampf, Silber gab es für Max Platzer, der vor 14 Tagen beim Bundesligaheimkampf für den AC St. Ilgen in Roding am Start war und auch diesmal wieder 278 Zweikampfkilo schaffte. Aber bei satten 301 kg im Zweikampf ging die Goldmedaille ganz klar an den Rodinger Simon Brandhuber. Nach sauberen 137 kg und 141 kg ließ Simon 143 kg für eine neue Bestmarke beim Reißen auflegen, doch der Versuch ging knapp daneben. Schock beim Stoßen 160 kg locker umgesetzt, beim Ausstoß gescheitert. Die Wiederholung klappte. Dann 165 kg. Wieder keine Problem beim Umsetzen und Aufstehen, doch dann wieder die roten Lampen beim Ausstoßen. Die WM – Norm von 309 kg hat der Simon nicht geschafft, aber der Zug zur WM Anfang November nach Kasachstan ist noch nicht abgefahren. 171 Relativpunkte beeindrucken sicher auch Bundestrainer Oliver Caruso, der nächste Woche sein WM-Team nominieren wird.
Silber für Gregor
Am Samstag hatten es Gregor Nowara (Männer) und Hans Brandhuber (Junioren) mit je 12 Mitbewerbern in der 85 kg Klasse zu tun. 22 Heber bildeten eine Gewichtsklasse das verlangte richtiges Timing um zum richtigen Zeitpunkt für den ersten Versuch vorbereitet zu sein. Der 23-jährige Gregor Nowara, überzeugte beim letzten Bundesligakampf in Roding mit Bestleistung und peilte Silber an. Den Lokalmatador Nico Müller der 330 kg im Zweikampf vorlegte konnte er nicht packen. Nach sauberen 136 und 141 kg beim Reißen versuchte auch er einen neuen Rekord mit 144 kg, woran er noch scheiterte. Aber er lag gut auf Kurs für Silber. Beim Stoßen machte er mit 166 kg und 172 kg bei 313 kg Zweikampf und 143,2 Relativpunkten den Sack zu. Ziel Silber war erreicht!
Hans lässt die Bestmarken prurzeln
Der 18-jährige Steinacher, Hans Brandhuber, der in Frankfurt/Oder im Sportinernat lebt und trainiert trat bei seinem ersten Start im Juniorenlager als Deutscher Jugendmeister des letzten Jahres an. Um es kurz zu sagen, er wuchs über sich hinaus und toppte die Bestmarken von 120/154 kg vom letzten Bundesligakampf nochmal. Beim Reißen schaffte er nach 118 kg zuerst 122 kg und dann auch noch 125 kg als neue persönliche Rekorde. Josef Hesse aus St. Ilgen konnte beim Bundesligakampf in Roding beim Stoßen wegen Verletzung nicht mehr antreten, war jedoch in Obrigheim wieder topfit und holte sich den Titel mit 293 kg im Zweikampf. Auch der Trainingskollege aus Frankfurt/Oder, Martin Bouratn hatte mit 288 kg im Zweikampf schon Silber sicher. Doch um die Bronzemedaille kämpfte der Hans mit Marius Oechsle vom SGV Oberböbingen um jeden Versuch. Lag der Schwabe beim Reißen noch in Front so konterte der Rodinger beim Stoßen und schloss mit neuem Rekord von 157 kg zu seinem hartnäckigen Gegner um Bronze mit 282 kg auf. Beide scheiterten an ihren dritten Versuchen und so ging das Edelmetall bei gleicher Zweikampfleistung durch das leichtere Körpergewicht (Oechsle 84,2 kg und Brandhuber 81,8 kg) an den Rodinger, der sich nach relativer Wertung auf 118,4 Punkte verbesserte.
In der 94 kg Klasse trat der Rodinger Bundesligaheber Alexander Narr für seinen Heimatverein 1. AC Weiden an. Mit 145 kg Reißen, 175 kg Stoßen bei 320 kg im Zweikampf und hervorragenden 133,4 Relativpunkten (BL 133,6 Punkte) erkämpfe er sich im ersten Jahr in der Männerklasse den respektablen fünften Rang.
Am Rande:
Eine kleine Gruppe Fans war zwei Tage in Obrigheim dabei und Oberfan "Richy" machte Stimmung mit der Rodinger Fantrommel in der Obrigheimer Halle.
Große Ziele hatte der junge Hans Brandhuber beim Stoßen. Nachdem Bronze im Sack war und er noch einen Versuch hatte, steigerte er von der Bestleistung 157 kg gleich auf 161 kg. Jeder hätte erwartet, dass er mit 159 kg Stoßen vielleicht erstmals die 120 Relativgrenze packen will. Aber die Erklärung vom Hans: "Ich wollte erstmals mehr Stoßen als mein großer Bruder Simon, der 160 kg geschafft hat". Diesmal klappte es mit den 161 kg noch nicht aber Achtung Simon, da wächst ehrgeizige Konkurrenz ran!