Tabellenführer Obrigheim war zu stark für TB-Bundesligateam

Tabellenführer Obrigheim war zu stark für TB-Bundesligateam

Gregor Nowara glänzte mit Bestmarken beim 799,8 : 720,2 Punkte Sieg der Gäste – ProtokollBilder

450 Zuschauer, darunter auch Landrat Franz Löffler mit Frau, feuerten die Rodinger Gewichtheber am Samstag begeistert an und spendeten auch den Gästen die von 70 Fans begleitet wurden, den verdienten Applaus. Doch so stark auch die Rodinger kämpften und besonders beim Stoßen stark dagegen hielten, der Tabellenführer SV Germania Obrigheim und dreifache Deutsche Mannschaftsmeister war an diesem Tag einfach zu stark. Dabei waren die Gäste noch nicht mit ihrer stärksten Truppe angereist. Aber mit einem Weltklasseheber in der Hinterhand, der sensationelle 202 Relativpunkten liefert, konnten die Rodinger nicht ankämpfen.

Bei nur einem ungültigen Versuch führte Obrigheim nach dem Reißen klar mit 314,9 : 259,6 Punkten. Dabei hatte Ivan Markov, der Weltmeister in der Disziplin Reißen in der 85 kg Klasse (179 kg) aus Bulgarien, mit 172 kg Reißen den letzten Versuch im ersten Abschnitt. Bei Roding ließ Gregor Nowara die Halle toben, als er nach 136 kg und 141 kg erstmals 144 kg beim Reißen fordert und diese auch souverän schaffte. Auch beim Stoßen verlangte er nach 167 kg und 173 kg einen neuen persönlichen Rekord mit 179 kg. Voll konzentriert unter Anfeuerung der Halle und letzten Ratschlägen von Bruder Daniel und Vater Gregor setzte er das Gewicht um und brachte die riesige Last erstmals zur Hochstrecke. Mit riesigem Applaus und einem dreimaligen "Das war Spitze" belohnte das sachkundige Publikum den Einsatz von Gregor. Bei Gregor wurde ja gemunkelt, ob er nach seinem Ausscheiden als Sportsoldat und aus dem Trainingszentrum, noch dazu wo er eine Berufsausbildung begonnen hat, die Leistung halten könnte. Gregor hat sich vorgenommen, von der 85 kg Klasse in die 94 kg Klasse aufzurücken und er konnte mittlerweile mit einem Körpergewicht von 90,6 kg sogar neue Bestmarken setzen.

Simon und die Bundeswehr

Bei Simon Brandhuber gab es ein Raunen, als er mit 115 kg bei einer Bestmarke von 142 kg den ersten Versuch verlangte und nach geschafften 120 kg an 122 kg scheiterte. Auch beim Stoßen begann der Europameister beim Reißen sehr vorsichtig mit 130 kg, steigerte dann noch auf 140 kg und ließ für den dritten Versuch 146 kg auflegen. Mit Biss und Einsatz der letzten Reserven brachte er das für ihn eher leichte Gewicht zur Hochstrecke. Dazu muss man wissen, dass es derzeit eine Feldwebel Ausbildung bei der Bundeswehr in Hannover durchläuft und anstelle von gezieltem Training Schießen und Biwak ansteht. Simon dazu: "Nächste Woche ist die Sache beendet und ich freue mich dass ich dann bei Bundestrainer Oliver Caruso wieder gezielt trainieren kann. Allerdings darf man bis zum 7. März gegen Mutterstadt von mir keine Wunder verlangen".

Müller bessert aus

Zuverlässig wieder Hermann Voit, bei nur einem Ungültigen an 123 kg Reißen und einer einwandfreien Stoßserie die er mit 154 kg abschloß und 110,8 Punkte lieferte. Der jüngste im Team, der 18-jährige Hans Brandhuber lieferte ebenfalls fünf gültige Versuche ab und überzeugte mit seinem kämpferischen Einsatz der ihm genau 110 Punkte einbrachte. An einer neuen Bestleistung im Stoßen scheiterte er nur denkbar knapp. Alexander Narr merkte man seinen Lern- und Prüfungsstress beim Studium an. So war er beim Reißen nicht richtig bei der Sache und schaffte nur einen Gültigen mit 133 kg. Nach 168 kg Stoßen trug er noch 112,6 Punkte zum Rodinger Ergebnis bei. Nach 134 kg Reißen pokerte Andreas Müller beim Stoßen etwas zu hoch bei seiner Steigerung von 165 kg gleich auf 175 kg, die beim Ausstoß prompt daneben gingen. Aber Müller wäre nicht Müller, wenn er nicht mit voller Konzentration ausgebessert hätte und mit 115 Punkten noch das drittbeste Ergebnis auf Rodinger Seite schaffte.

Die Überflieger

Neben Überflieger Ivan Markov aus Bulgarien (202 Punkte) war der Rodinger Gregor Nowara mit 141,8 Punkten zweitbester Heber des Spitzenkampfes, dicht gefolgt von Alexander Oberkirsch aus Obrigheim, der 141 Punkte lieferte. Da der AC Mutterstadt mit neuer Saisonbestleistung von 764,7 : 710,4 Punkten gegen den KSV Durlach gewonnen hat rutsche der TB 03 Roding auf den vierten Tabellenplatz ab. Der Jubel bei Obrigheim war auch deshalb so groß, weil nach diesem Sieg feststeht, daß das Team vom Neckar das Finale um die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft vor heimischer Kulisse ausrichten darf.

admin