Heberkrimi in Mutterstadt endete 1 : 2

Heberkrimi in Mutterstadt endete 1 : 2

Roding holt den Sieg und Mutterstadt den 3. Platz nach 721,4 : 727,4 Punkten Bilder  – Protokoll

Zum letzten Wettkampf der Vorrunde der 1. Gewichtheber Bundesliga reisten die Rodinger Gewichtheber am Samstag mit einem Bus voller Fans zum entscheidenden Wettkampf um den 3. Tabellenplatz der Vorrunde. Und es wurde die harte Nuss für das TB-Sextett in der Pfalz wie Trainer Matthias Hecht angekündigt hatte. Mutterstadt brauchte nur einen Punkt um den 3. Tabellenplatz weiter behaupten zu können und Roding musste alle drei Punkte holen um auf Rang drei zu klettern.

Nach 764 Punkten für Mutterstadt und nur 720 Punkten für Roding beim letzten Kampftag vor 14 Tagen standen die Chancen für Roding eher schlecht. Doch die Chancen stiegen nach dem Abwiegen, als sich herausstellte, dass die Gastgeber auf ihren Heber Mario Taubert (zuletzt 130 Punkte) krankheitsbedingt verzichten mussten. Die Rodinger Fans marschierten mit Trommelbegleitung in die AC Halle ein und sorgten gleich für Aufmerksamkeit. Vor 300 Zuschauern entwickelte sich dann ein wahrer Heberkrimi. Es ging um den Punkt beim Reißen und die Führung wechselte immer wieder. Nach dem ersten Block lag Roding sogar mit 126 : 133 Punkten vorne, obwohl Hermann Voit seinen ersten Versuch mit 117 kg gleich in den Sand setzte und Simon Brandhuber im dritten Anlauf an 125 kg scheiterte.

TB-Team konnte Chance beim Reißen nicht nutzen

Doch die Pfälzer hatten im zweiten Block ja ihre Geheimwaffe, den Europameister im Leichtgewicht, Filev Ivaylo aus Bulgaren in der Hinterhand. Und der 65,9 kg schwere Bulgare brachte 134 kg in einem Zug auf die gestreckten Arme und lieferte alleine in der ersten Disziplin 73,5 Relativpunkte. Mit einer Führung von 272,7 : 267,2 Punkten hatten die Mutterstädter das Reißen beendet. Dagegen hatten die Rodinger mit Andreas Müller, Alexander Narr und Gregor Nowara noch drei Mann in der Hinterhand um mit ihren dritten Versuchen den 5,5 kg Vorsprung des Tabellendritten wett zu machen. Sechs Kilo mussten noch her. Andreas Müller ließ noch zwei Kilo mehr auflegen, scheiterte aber an 138 kg. Alexander Narr konnte 140 kg nicht bewältigen. So lag die Entscheidung bei Gregor Nowara. Nach geschafften 142 kg und eine persönlichen Bestleistung von 144 kg ließ er die zum Punktgewinn notwendigen 148 kg an die Hantel schieben, doch das war noch zu viel. Riesiger Jubel bei den Gastgebern, und die Halle bebte zur Halbzeit. Natürlich Enttäuschung im Rodinger Heberlager und bei den Fans.

Geballte Macht beim Stoßen

Eigentlich sind die Rodinger nach Mutterstadt gefahren und wussten, dass sie beim Reißen keine Chance haben. Doch plötzlich tat sich die Möglichkeit auf, den wichtigen und entscheidenden Punkt zu holen und die Chance konnte nicht genutzt werden. Deshalb berechtigte Enttäuschung im Rodinger Lager nach dem 272,7 : 267,2 Punkte Rückstand nach dem Reißen. Doch beim Stoßen zeigten die "Waldler" mit nur zwei ungültigen Versuchen ihre Stärke obwohl die Gäste trotz Ersatz zur Hochform aufliefen und auch um den Gesamtsieg lange Zeit mithalten konnten. Doch der zweite Block, der das Reißen nicht wenden konnte, ließ nichts mehr anbrennen. Bei den dritten Stoßversuchen ging es für Alexander Narr von 168 auf 172 kg, für Andreas Müller von 172 auf 177 kg und für Gregor Nowara sogar von 171 auf 177 kg. Und alle drei brachten unter dem Jubel der Fans ihre dritten Versuche bombensicher durch. Damit ging der zweite Punkt mit 460,2 : 448,7 Zählern für das Stoßen an die Männer von der Regenreib'n und auch der Gesamtsieg gehörte dem TB-Sextett mit 727,4 : 721,4 Punkten.

Zuvor hatte der erste Rodinger Block mit Simon Brandhuber 140 kg, Hermann Voit 155 kg und Hans Brandhuber 153 kg die Grundlage für für den Punkt beim Stoßen und den Gesamtsieg gelegt. Bester Heber war natürlich die bulgarische Leihgabe bei den Gästen, Filev Ivaylo, der sich von 170 Punkten vor 14 Tagen auf 178 Punkte steigern konnte, Gregor Nowara folgte mit starken 136 Punkten in der Rangliste und Simon Brandhuber war mit 126 Punkten diesmal die Nummer drei bei einem hochklassigen Spitzenkampf. Simon Brandhuber als Mannschaftssprecher gratulierte dem AC Mutterstadt zum Sieg und Platz drei. "Ihr habt es euch durch konstante Leistungen in der ganzen Saison verdient" so der U23-Europameister im Reißen. Nina Schroth, die Nationmannschaftheberin war noch ganz aus dem Häuschen und sprach von einem "geilen Kampf" als Teamsprecherin.

Berlin, Berlin wir fahren nach Berlin

Bei der Playoffrunde heben die beiden Ersten der Ost und Westliga über Kreuz im Halbfinale. Dagegen werden die Plätze fünf bis 14 bei einem vor und Rückkampf gegen den jeweiligen Tabellengleichen der anderen Liga entschieden. So müssen die Mutterstädter den weiteren Weg wählen und bis nach Schwedt fahren. Roding tritt gegen den Tabellenvierten der 1. Bundesliga Ost, den Berliner TSC an. In 14 Tagen heißt es für die Rodinger "Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin" . Und am 18. April kommen die Heber aus der Bundeshauptstadt zum ersten Wettkampf nach Roding. Bis dahin wird Simon Brandhuber wieder geregelt trainieren können und wieder die Vorherrschaft im Rodinger Heberlager übernehmen wollen.

Abteilungsleiter Anton Hecht

Es war einer der spannendsten Wettkämpfe, die ich mitgemacht habe. Leider haben wir die Chance beim Reißen nicht nutzen können, aber kein Vorwurf an die Mannschaft, die hat sich hervorragend geschlagen. Und mit einem Augenzwinkern "Vielleicht hat es so kommen müssen, denn Berlin ist sicher der attraktivere Gegner für uns."

 

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