Berlin war auch für die neue Vizemeisterin Marina Bauer eine Reise wert – Protokolle – Bilder
Einen überragenden Auftritt legte der 17-jährige Rodinger Jugendheber Peter Kulzer bei den Deutschen Meisterschaften der Jugend hin. Der Rodinger Bundesliga Play-Off-Gegner TSC Berlin richtete diese Meisterschaft erfolgreich aus. Selbst der Stützpunkttrainer Lars Betker vom Sportinternat Frankfurt/Oder war von dieser starken Leistung des jungen Rodingers überrascht. Mit erstmals 133 kg beim Reißen und 167 kg beim Stoßen holte sich Peter nicht nur den Deutschen Meistertitel, sondern auch die Fahrkarte zur Jugend-Europameisterschaft Anfang August in Schweden.
Die EM-Norm mit 275 kg Zweikampf in der Gewichtsklasse bis 94 kg wurde von Peter Kulzer vom Bundestrainer bei der Deutschen verlangt. Die Bestmarken stand bis Samstag vor 14 Uhr bei 127 kg Reißen, 157 kg Stoßen und 284 kg im Zweikampf. Doch auf der Berliner Heberbohle legte der junge Neubäuer richtig los. 290 kg im Zweikampf war die "heimliche Vorgabe" von Trainer Lars Betker, bei dem auch schon Simon Brandhuber seine Lehrjahre in Frankfurt/Oder erfolgreich gemeistert hat. Nach dem Startversuch von 125 kg Reißen, war nach dem zweiten Versuch mit 129 kg die Bestmarke schon geknackt und mit erstmals 133 kg eine überragende neue Topmarke gesetzt. Drei Gültige, mehr geht nicht!
Keine Nerven auf dem Weg zum Titel
Auch beim Stoßen zeigte der 17 jährige Bundesliganachwuchs des TB 03 Roding keine Nerven. Auftakt 157 kg und Bestmarke egalisiert. Zweiter Versuch 162 kg gleich neuer Rekord und weil es so gut lief wollte man die 300 kg im Zweikampf voll machen. Dafür lag erstmals der Eisenberg von 167 kg vor dem Rodinger, der mit 93,6 kg sein bisher höchstes Wettkampfgewicht auf die Waage brachte. Nicht zaghaft, sondern feurig und impulsiv stürmte das Rodinger Hebertalent auf die Bühne. Kräftig zupacken, kurzer Umsatz, schnell aus der Hocke hoch kommen und dynamisch ausstoßen und ein weiterer Rekord war geschafft. Die 300 kg im Zweikampf (Verbesserung um starke 16 kg) brachten ihm erstmals stolze 112,8 Relativpunkte. Ganz nebenbei, die Leistungen bedeuten auch neue Oberpfalz- und Bayernrekorde für die Jugend bis 94 kg Körpergewicht.
Mit dieser starken Leistung dürfte der erste 1. Bundesligaeinsatz im TB-Team nicht mehr lange auf sich warten lassen. Doch zuerst geht es mit dem Deutschen Europameisterschafts-Team zu einem Lehrgang nach Frankreich, dann folgt ein weiterer Lehrgang im Sportpark in Kienbaum bei Berlin und ohne Zwischenstop in Roding startet dann der Flieger zur ersten Europameisterschaft für den Rodinger in Landskrona/Schweden.
Nach Schulabschlussprüfung zum DM Vizemeistertitel
Vorbereitung zur Deutschen Meisterschaft und Quali bei der Mittelschule in Roding durch Leon Korlewski und Realschulabschluss durch Marina Bauer mussten in den letzten Wochen unter einen Hut gebracht werden. Klar der Schulabschluss ging vor und so blieb das Training für die Deutsche etwas zurück. Zudem gingen die beiden Rodinger Jugendlichen erstmals bei einer Deutschen an den Start. Nicht verwunderlich, dass bei der nicht optimalen Vorbereitung und dem DM-Debüt die Nerven etwas flatterten. So brachten beide nur jeweils drei Versuche durch.
Nach einer Chancenabwägung ließ Trainer Gregor Nowara die Jugendheberin Marina Bauer in die 58 kg Klasse aufrücken. Dies war eine taktisch kluge Maßnahme und brachte die Vizemeisterschaft für die 17-jährige Rodingerin, die nach dem erfolgreichen Schulabschluss eine Ausbildung als Heizungsbauerin beginnen wird. In ihrer Paradedisziplin Reißen brachte Marina mit 44 kg nur einen Versuch durch, an 46 kg scheiterte sie zweimal. Dafür erzielte sie mit 50 kg Stoßen persönlichen Rekord und holte sich mit 94 kg beim Zweikampf die Vizemeisterschaft in der 58 kg Klasse der jungen Damen.
Leon Koralewski startete mit neuer Bestmarke von 63 kg gut in der Gewichtsklasse bis 62 kg Körpergewicht. Doch nach dem Auftaktversuch von 84 kg Stoßen scheiterte er zweimal am neuen persönlichen Rekord von 89 kg. Mit 147 kg im Zweikampf belegte er in der teilnehmerstarken und leistungsstarken 62 kg Klasse den 11. Platz. Fazit: Berlin war eine Reise wert!
