Ein Punkt für Roding beim Reißen und zwei Punkte für die Gäste bei der 770,4 : 774,0 Punkte Nervenschlacht – Protokoll – Bilder – TVA
Spannend, wie einen Krimi gestalteten die beiden Gewichtheber Staffeln aus Roding und Durlach den Saisonauftakt 2018/2019. Nach einer Nervenschlacht holten sich die Rodinger mit 306,7: 301,0 Punkten den Zähler beim Reißen. Dann kämpfte sich das TB-Team nach einem 20 Punkte Rückstand beim Stoßen Hebung um Hebung wieder heran. Gregor Nowara war der letzte Rodinger und wuchtete 182 kg in die Höhe und Roding führte mit 770,4: 770,0 Punkten um 400 Gramm. Doch die Gäste hatten mit der Neuverpflichtung Bozidar Andreev (Bulgarien) noch ein Ass im Ärmel. Und der Sieger der Jugend Olympiade wuchtete bei einem Körpergewicht von 77,6 kg nach 175 kg und 180 kg auch noch das entscheidende Gewicht von 184 kg in die Höhe und zerstörte die Hoffnungen der Rodinger auf einen Drei-Punkte-Sieg.
Durlach nahm Revanche
Dies ist die Parallele zum Wettkampf der letzten Saison als in Durlach Gregor Nowara mit einer sieben Kilo Steigerung von 179 kg auf 186 kg den Rodinger Sieg (732,0: 731,6 Punkte) um 400 Gramm sicherte. Doch diesmal waren die Gäste aus dem Karlsruher Vorort Durlach wesentlich stärker aufgestellt. Mit der zehnten der Olympischen Sommerspiele, Sabine Kusterer (140 Punkte), der finnischen Neuverpflichtung Anni Vuohijoki (138 Punkte), Routinier Kevin Schweizer (129 Punkte), Tino Platzer (82 Punkte) und Sohn Max Platzer (110 Punkte) sowie ihrem Überflieger aus Bulgarien (175 Punkte) boten sie der TB Staffel die Stirn und hatten diesmal das bessere Ende für sich.
Simon voll im Soll für die WM
Der absolute Überflieger bei Roding war Simon Brandhuber, der mit sechs gültigen Versuchen und 172 Relativpunkten gezeigt hat, das seine WM Vorbereitung stimmt. Er schaffte auch die erste Teilnahmenorm bei dem fantastischen Publikum locker. „Dank für den Wahnsinnswettkampf, so macht es Spaß“, meinte er als Mannschaftssprecher beim Schlusswort und lobte sein Team für die 770,4 Punkte, die seit vier Jahren nicht mehr erzielt wurden.
Bayernrekord für Tamara Voit
Ja, die Rodinger präsentierten sich als Spitzenteam, das nur so vor Ehrgeiz sprühte, und wo man merkte, das Ziel eingleisige Bundesliga wird vom ersten Wettkampf an mit vollem Einsatz und Kampfkraft verfolgt. Dazu trug auch Neuling Annabell Jahn mit ihren 107 Punkten bei. Tamara Voit absolvierte das Reißen und stellte mit 79 kg in der Klasse bis 63 kg Körpergewicht der Frauen einen neuen bayerischen Rekord auf. Den Part beim Stoßen übernahm Peter Kulzer, der leider im dritten Versuch an 175 kg scheiterte. Zusammen schaffte das Duo starke 116,5 Punkte.
Ebenfalls bestens vorbereitet Youngster Hans Brandhuber, der etwas ungestüm seinen zweiten Versuch bei 130 kg in den Sand setzte, aber im dritten Anlauf erfolgreich ausbesserte. Auch Hermann Voit war mit fünf Gültigen wieder eine Bank und trug 110,2 Punkte zum erfolgreichen Saisonstart bei.
Heiße Hände und raue Kehlen
Gregor Nowara war wieder das Zünglein an der Waage. Beim letzten Reißversuch mit gültigen 145 kg steigerte er den ewigen Reißrekord einer TB-Staffel auf 306,7 Punkte. Damit zwang er die Durlacher „Wunderwaffe“ Bozidar Andreev (Bulgarien) zu einer sechs Kilo Steigerung auf 151 kg, die dieser nicht mehr schaffte und somit der erste Punkt der neuen Saison mit 306,7 : 301,0 Punkten beim Reißen im Sack war. Die fehlerfrei Stoßserie des zweiten Blocks und Gregors erfolgreiche Steigerung auf 182 kg konnte die Niederlage nicht mehr abwenden. Ja, spannender kann ein Bundesligawettkampf nicht sein, bei dem die Zuschauer heiße Hände vom Klatschen und raue Kehlen vom Anfeuern bekamen, aber glücklich waren. Roding steht nach dem ersten Kampftag mit dem nie erwarteten Ergebnis von 770,4 Punkten auf dem starken 5. Rang der 1. Bundesliga Süd.