Simon Brandhuber mit Handicap bei der WM in Thailand am Start

Simon Brandhuber mit Handicap bei der WM in Thailand am Start

Auf dem Weg zu den Olympischen Spielen hat der Rodinger Bundesligaheber Simon Brandhuber bei der Weltmeisterschaft 2018 und bei der Europameisterschaft im April zwei Super Wettkämpfe abgeliefert. Am Freitag bei der WM 2019 in Pattaya in Thailand war die Vorstellung nicht optimal. Für die Insider hat sich das schon im Vorfeld abgezeichnet  und er selbst sagte, dass die Vorbereitung auf Grund einer Verletzung nicht optimal war.

Unter diesen Vorzeichen hat die Nummr 1 in der Rodinger Bundesligastaffel das Beste aus der Situation gemacht. Gerade wegen den Qualifikationspunkten für Olympia haben alle Top Heber in der Klasse bis 67 kg Körpergewicht gemeldet. Dazu muss man wissen, das für die Olympiade so wie früher nicht der nationale Fachverband einen Heber melden kann. Der Heber muß sich innerhalb von zwei Jahren dafür qualifizieren und bei sechs internationalen vorgeschiebenen Wettkämpfen sogenannte „Robipoints“ für die Qualifikation durch gute Leistung bringen. Das bedeutet, der Sportler soll in diesen zwei Jahren immer Topleistungen bringen, was natürlich bei einer Verletzung nicht möglich ist.

Simon begann in Thailand sicher mit 138 kg mit dem Reißen, aber die beiden nächsten Versuche an jeweils 142 kg gingen daneben. Ausgerechnet in seiner Paradedisziplin. Auch beim Stoßen stieg er mit einem gültigen Versuch bei 158 kg in den Wettkampf ein. Der zweite Versuch an 163 kg ging beim Ausstoßen daneben. Doch für den dritten Versuch mobilisierte der Rodinger nochmals alle Kräfte und konnte die Last von 163 kg erfolgreich zur Hochstrecke bringen. Auf Grund seiner Vorleistungen wurde er in die B-Gruppe eingeteilt, wo er mit seinen 301 kg im Zweikampf den 6. Platz belegte was 177 Relativpunkten entspricht. Der stärkste in der B- Gruppe war der Chinese Feng Lyudong mit 153 kg Reißen und 180 kg Stoßen. Mit 333 kg im Zweikampf übertraf er alle Heber der A-Gruppe und wurde Silbermedaillengewinner der WM 2019. Nur besser in der 67 kg Klasse war sein Landsmann Chen L der sich mit 337 kg im Zweikampf (150/187kg) den WM Titel holte und dabei 213 Relativpunkte erzielte. Für den Rodinger reichte es diesmal nur zu Platz 16. Die Rodinger Gewichtheber hoffen, das ihr bester Mann beim Saisonauftakt am 12. Oktober in Roding wierder fit ist und beim ersten Heimkampf dabei sein kann.

 

Stimmen zum Wettkampf:

Simon Brandhuber: „Es war heute wirklich kein guter Wettkampf von mir und ich bin enttäuscht! Zumindest konnte ich im Stoßen eine solide Leistung abrufen und somit meine Chance auf Olympia wahren. Nach zwei sehr guten Wettkämpfen war das jetzt ein herber Dämpfer, der zeigt, dass noch viel zu tun ist“.

Abteilungsleiter Matthias Hecht: Simon erwischte nicht seinen besten Tag bei der WM. Vor allem in seiner Lieblingsdisziplin, dem Reißen, fehlte die Leichtigkeit. Dennoch sind 301 kg im Zweikampf nach einer holprigen Vorbereitung eine ordentliche Leistung“.

 

Der Bundesverband Deutscher Gewichtheber: „Vize-Europameister Simon Brandhuber ist bei der WM in Pattaya unter seinen Möglichkeiten geblieben. Eine Verletzung in dieser Vorbereitung hat nur einen verspäteten planmäßigen Aufbau zugelassen, welcher sich leider in diesem Hauptwettkampf bemerkbar machte. Damit konnte er seine hervorragende Leistung der EM 2019 nicht wiederholen. Dennoch konnte Simon mit einem kämpferischen letzten gültigen Stoßversuch noch wichtige Punkte für die Olympiaqualifikation absichern“.

Christian Angermeier