Erstmals in der Rodinger Hebergeschichte 800 Punkte

Erstmals in der Rodinger Hebergeschichte 800 Punkte

Tolle Teamleistung mit 50 begeisterten Fans im Rücken – ProtokollBilder

Mit dem großen Bus der Rodinger Verkehrsbetriebe und 55 Fans an Bord starteten die Rodinger Gewichtheber am Samstag zum Saisonfinale nach Obrigheim.  Mannschaftsrekord war angesagt. Und die Heber hatten ihren Fans nicht zu viel versprochen. Als Gregor Nowara zum letzten Versuch der TB-Staffel im Obrigheimer Hebertempel antrat, war der neue Vereinsrekord mit 792 Punkten (bisher 784 Punkte aus dem Jahr 2014) dank der hervorragenden Vorarbeit des Teams schon im Sack. Doch der Gregor steigerte um acht Kilo auf 181 kg Stoßen. Plötzlich waren 800 Punkte möglich. Als das Abzeichen des Kampfrichters für den letzten Rodinger Versuch kam, gab es kein Halten mehr bei den Rodinger Fans Jubelgesänge und Umarmungen und natürlich ein mehrfaches „Gregor ist Spitze“ und die Rodinger sind Spitze“ von Oberfans Richy mit dem Echo der Fangemeinde. Der neue Vereinsrekord steht jetzt bei sensationellen 800,4 Relativpunkten.

Ja, es war ein denkwürdiger Tag beim letzten Wettkampf der wichtigen Saison 2018/2019. Simon Brandhuber zeigte mit 182 Relativpunkten seine hervorragende EM-Form. Nicht nur Mannschaftsrekord gab es, sondern auch erstmals über 800 Punkte. Das gab es noch nie in der Geschichte der Rodinger Heber seit der Gründung im Jahr die 1973. Dazu der Aufstieg in die neue, eingleisige Bundesliga mit dem sechsten Platz von neun qualifizierten Team. Besser hätte die Saison für die Rodinger Gewichtheber nicht enden können und alle Heberinnen und Heber haben zugesagt, auch in der nächsten Saison wieder mit anzupacken.

Simon schon in EM-Form

Angeführt von einem wie entfesselt aufhebenden Simon Brandhuber zeigten alle Heber/innen einen hervorragenden Saisonabschluss. Simon Brandhuber kam von einem 10-tägigen Vorbereitungslehrgang der Nationalmannschaft und wurde in Obrigheim von Bundestrainer David Kurch betreut. 145 kg setzte er beim Reißen im dritten Versuch zwar in den „Sand“, aber beim Stoßen ging es über 160kg, 165kg und 170kg zur Einstellung der persönlichen Bestleistung und das bei einem Körpergewicht von nur 68,5 kg. Das ergab eine neue persönliche Bestmarke von 312 kg im Zweikampf und 182 Punkte, das zweitbeste Ergebnis des Abend. Nur sein Nationalmannschaftskollege Nico Müller auf Seiten der Obrigheimer überflügelte ihn mit 189,4 Punkten.

Gregor macht wieder den Sack zu

Da wollte Bruder Hans mit erstmals 136 kg beim Reißen, 306 kg im Zweikampf und 135,2 Relativpunkten nicht nachstehen. Die 16-jährige Annika Pilz erzielte einen neuen persönlichen Rekord beim Reißen mit 68 kg, brachte jedoch nur 80 kg beim Stoßen durch, lieferte aber starke 113 Punkte für den Vereinsrekord. Kurzer Schock im Rodinger Lager, als Gregor Nowara an seinem ersten Stoßversuch bei 173 kg scheiterte, doch dann zog er durch und machte mit 181 kg Stoßen als letzter Rodinger Heber das „Fass“ für erstmals 800 Punkte zu.

Nach einer tadellosen Serie beim Reißen hatte Peter Kulzer Probleme beim Stoßen seine Steigerungen waren doch zu groß, so scheiterte er an 173 kg und 175 kg und brachte nur 167 kg in die Wertung. Trotzdem ganz wichtige 112 Punkte für das Team. Das Duo Annabell Jahn und Hermann Voit lieferte zuverlässig. Annabell stellte eine Bestmarke mit 74 kg beim Reißen auf und Hermann legte auf 145 kg Stoßen gegenüber dem Wettkampf vor 14 Tagen in Mutterstadt zu. 111,8 Punkte lieferte das Oberbayern-Duo für den Rekord der Bayerwäldler.

Finale daheim

Auch die Obrigheimer Freunde waren vollauf zufrieden. Ihre Nationalheber begeisterten mit Bestmarken. Nico Müller konnte erstmals 158 kg Reißen und Matthäus Hofmann gelangen erstmals 203 kg beim Stoßen. Den Ausländerplatz haben die Baden-Württemberger diesmal mit der Superschwergewichtlerin Emily Campell besetzt, die erstmals vor Obrigheimer Publikum 149 Relativpunkte erzielte und neue Britische Rekorde aufstellte. Mit dem 3 : 0 Sieg bei 868,4:800,4 Punkten dürfen sie nach einer turbulenten Saison jetzt doch noch das Finale um die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft am 27.April in der eigenen Halle ausrichten. Dazu rechnen sie mit 1.200 Zuschauern.

Christian Angermeier