Ein Punkt zum Bundesligaauftakt

Ein Punkt zum Bundesligaauftakt

superspannendes Duell beim AC Germania St. Ilgen endet mit 721,2 : 720,4 – ProtokollBilder

„Es war einer der spannendesten Wettkämpfe, die ich miterlebt habe“ sagte uns Abteilungsleiter Anton Hecht am Sonntag früh, nachdem er erst um drei Uhr früh mit seiner Hebertruppe aus St. Ilgen bei Heidelberg zurück kam. Der Rodinger Heberboss muss es wissen, denn auf über 40 Jahre Gewichtheberwettkämpfe als Aktiver, Trainer oder Heber-Boss kann er zurückblicken. 721,2 : 720,4 Punkte für St. Ilgen machen die Spannung in Zahlen deutlich.

Und das alles hätte gar nicht sein müssen, wenn die Rodinger Neuerwerbung Andreas Müller eingreifen hätte können. Verletzungsbedingt war dies nicht der Fall. Müller war in St. Ilgen mit dabei, hatte sich Ende der Woche einen Nerv eingeklemmt und lag damit auf Eis. Er war an diesem Abend sicher einer der unglücklichsten Rodinger. Mit gut zwanzig Kilo mehr als Andreas Hecht schaffte, hatte der Trainer den Neuzugang eingerechnet. Der kleine Rodinger Fanclub mit der Trommel sorgte für Stimmung bei den 100 Zuschauern.

Doch die Rodinger machten das Beste aus der Situation. Drei ungültige Versuche beim Reißen und ohne Fehlversuch beim Stoßen zeigte die hohe kämpferische Moral der Hanteltruppe des TB 03 Roding. Ja, sie waren alle voll motiviert an diesem Abend und der Lohn war zumindest ein Punkt beim Stoßen, wenn auch die Partie mit 2:1 Punkten an die Gastgeber ging.

Ein Polster von 142,6 Punkten brachten die Rodinger durch den EM 5. Simon Brandhuber schon mit. Leider schaffte es das Orgateam der Gäste nicht, die Anzeige so einzustellen, damit die Punkte aus dem Reißen und Stoßen getrennt angezeigt wurden. Und so hatte nach der Anzeige Roding auch beim Reißen schon einen Vorsprung von 80 Punkten durch die Gutschrift von Simon im Stoßen. Wie angekündigt, machte Hermann Voit mit sechs gültigen Versuchen seinem Namen als „Mister Zuverlässig auch beim Bundesligaauftakt alle Ehre. Auch der 18-jährige Gregor Nowara wuchs aus dem Aufbautraining heraus über sich hinaus und stemmte sechs Gültige.

Nervenstark auch Andreas Hecht. Er erfuhr erst am Freitag, daß er wahrscheinlich für seinen Namensvetter Andreas Müller einspringen muss. Nur am dritten Reißversuch scheiterte er und lieferte starke 96 Punkte. Dann kam der Hebertrainer Matthias Hecht selbst. Er wusste ja selbst nicht, wo er leistungsmäßig stand, nach seiner langen Verletzungszeit. Aber mit sechs gültigen Versuchen zeigte er wieder einmal seine kämpferischen Qualitäten auch als Rodinger Leitfigur.

Für große Spannung sorgte Superschwergewichtler Daniel Nowara beim Reißen. Bei einer Bestmarke von 150 kg legte er den ersten Versuch mit 142 kg gleich weg. Auch die Wiederholung am selben Gesicht ging daneben. Jetzt hing alles am sogenannten seidenen Faden. Spannung zum Zerreissen und Totenstille als der 22-jährige an die Hantel ging. Mit einem beherzten gültigen letzten Versuch wendete er den vorzeitigen K.O. ab. Trotzdem, die Gäste hatten mit den ungarischen Nationalmannschaftsmitglied Vaspöri Gabor noch einen Mann in der Hinterhand. Der steigerte von 150 auf 155 kg erfolgreich und damit endete das Reißen mit 273,1 : 269,2 Punkte für die Gäste. Der erste Punkt für Roding war weg.

Die „zweite Halbzeit“, das Stoßen gehörte dann den Rodingern. Versuch um Versuch des Rodinger Hebersextetts war gültig, keiner gab sich eine Blöße. Obwohl überdurchschnittlich hohe Gewichtssteigerungen gefordert wurden. So, Andreas von 145 auf 152, Matthias von 160 auf 167, und Daniel von 172 auf 180. Und beim dritten Versuch packten das ganze TB Team nochmals einige Kilos drauf. Daniel Nowara, der beim Reißen für Spannung sorgte, sicherte mit dem letzten Rodinger Versuch, einer erfolgreichen Bestmarke von 184 kg, den ersten Punkt der Saison beim Stoßen. Mit 451,2 : 448,1 ging die“zweite Halbzeit“ an Roding. Doch das „letzte Wort“ hatte wieder der bärenstarke Ungar, der von 191 kg bei Versuch Nummer zwei erfolgreich auf 196 kg beim Stoßen steigerte und so seiner Mannschaft mit 721,2 : 720,4 Relativpunkten den Sieg bescherte. Er war auch mit genau 150 Relativpunkten der beste Heber. – Ein denkwürdiger Bundesligaauftakt !

Bericht AC Germania St. IlgenTabelle

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