Roding peilt nach 751,2:595,4 Punkte Sieg den 5. Platz an

Roding peilt nach 751,2:595,4 Punkte Sieg den 5. Platz an

Simon Brandhuber stößt erstmals 167 kg und stellt drei Bayernrekorde aufv – BilderProtokollTVA

Der dritte Platz in der Vorrunde der Gruppe West war am Samstag abgehakt. Ab 19:00 Uhr ging es vor 400 begeisterten Heberfans von vorne los. Der Startschuss um einen möglichst guten Endplatz in der erstmals zu ermittelnden Gesamttabelle der Bundesliga Gewichtheben war gefallen. Die Mannschaften auf Platz drei und vier der Vorrunde aus Ost und West buhlen um die Plätze 5 bis 8. Und da legte Roding gegen Samswegen, „das stärkste Dorf der Welt“ klar mit 751,2 : 595,4 Punkten vor. Der zweifacher Deutsche Mannschaftsmeister der Jahren 2006 und 2007 (BL 977,2 Punkte) bekam in Roding keinen „Fuß auf den Boden“

Von Anfang an war klar, wer bei dieser Begegnung den Ton angibt, auch wenn Hermann Voit die 400 Zuschauer schockte, als er seinen ersten Reißversuch bei 120 kg gleich „in den Sand setzte“. Doch dann lief „Mister Zuverlässig“ aus Raubling diesmal auch von seiner Schwester Tamara, der Deutschen Juniorenmeisterin von Roding 2012 angefeuert, zur Hochform auf. Mit 158 kg Stoßen und 283 kg Zweikampf konnte er sogar seine Bestmarken egalisieren. Andreas Hecht brachte 122 kg beim Reißen ein und legte beim Stoßen mit 153 kg gegenüber dem Mutterstadtkampf noch zu.

167 kg von Simon der Höhepunkt

Bei der klaren Überlegenheit der Rodinger ging die Stimmung etwas nach unten. Doch dann kam die Rodinger Nummer 1, Simon Brandhuber. Er bereitet sich ja auf die Europameisterschaft der Senioren in Tirana im April vor und hatte vom Bundestrainer freie Hand für eine erste Formüberprüfung bekommen. Was Simon den 400 begeisterten Rodinger Zuschauern zeigte, dürfte auch den Bundestrainer im fernen Frankfurt an der Oder gefreut haben. Sechs gültige Versuchen die Simon mit 137 kg Reißen, 167 kg Stoßen und 304 kg im Zweikampf mit neuen Oberpfalz- und Bayernrekorden in der 77 kg Klasse abschloss, gab es zu bejubeln. Absolute Stille, als sich der Kaderheber des Bundesverbandes Deutscher Gewichtheber unter den Augen der Bürgermeister aus Roding und Steinach erstmals an die Rekordlast von 167 kg beim Stoßen wagte. Konzentration, Sammlung, Entschlossenheit in den Gesichtszügen von Simon, Zug, Umsatz, Aufstehen, Ausstoßen – im Training tausendmal geübt – klappte am Samstag wie am Schnürchen und die Begeisterung wollte gar kein Ende nehmen.

Die Schweren legten nach

Mit 276,6 : 207,7 Punkten nach dem Reißen war der erste Punkt bereits im Rodinger Sack. Aber die schweren TB-Jungs im zweiten Block wollten keineswegs nachstehen. Gregor Nowara mit sechs Gültigen in blendender Form holte sich seinen Stammplatz als Nummer 2 im Team (132 Punkte), den er gegen Mutterstadt kurz an Andreas Müller (diesmal 130 Punkte) abgab, wieder zurück. Ein Raunen ging durch die Reihen, als Müller und Daniel Nowara nach gültigen Sicherheitsversuchen an  jeweils 165 kg gleich um 10 kg auf 175 kg steigern ließen. Unter der Anfeuerung der Fans im Trommelrhythmus von Oberfan „Richy“ schafften beide diesen Eisenberg von dreieinhalb Zentnern. Andreas Müller gelangen dann sogar noch 181 kg während Daniel Nowara beim Ausstoßen knapp scheiterte.

Samswegen von 48 bis 130 Punkte

Beim SSV Samswegen, übrigens ohne einen Heber aus der Rekordmannschaft von 2007, war der Ex-Chemnitzer Markus Krümmer mit 130,4 Punkten bester Heber. Markus Krümmer und der Rodinger Hebertrainer Matthias Hecht, lieferten sich bei vielen Deutschen Meisterschaften packende Duelle. Beim Abendessen und gemütlichem Plausch im Rodinger Anker tauschten beide die Erinnerungen aus. Die 17-jährige Heberin Melanie Cop aus Samswegen überzeugte mit guter Technik, aber 48 Punkte sind für die Bundesliga nicht ausreichend. Der Gästesprecher bedankte sich beim tollen „Super Rodinger Publikum“ und entschuldigte die schwache Leistung mit drei Verletzten, wobei er für den Rückkampf eine stärkere Leistung ankündigte.

Info:

„Wir hau’n euch trotzdem weg“

Zum Rückkampf am 2. März in Samswegen setzen die Rodinger Gewichtheber einen Fanbus ein, einige Plätze sind noch frei (Anmeldung bei Anton Hecht Tel. 09461/2922). Als der Samswegener Teamsprecher ankündigte, dass sie beim Rückkampf drei neue Leute einsetzen werden und eine wesentlich stärkere Leistung bieten werden, meinte der Rodinger Mannschaftsführer Simon Brandhuber unter dem Gelächter der Zuschauer ganz cool: „Wir hau’n euch trotzdem weg“. Mit dem Rückhalt der Rodinger Fans kann das TB-Sextett im „Stärksten Dorf der Welt“ auf alle Fälle rechnen.

Bayernmeister mit 21:0

Zum Kunststück der zweiten Rodinger Staffel den Bayernligatitel mit „21:0 Punkten zu holen gratulierte der Rodinger Bürgermeister vor dem Bundesligawettkampf und die Jungs von Roding II bekamen einmal Bundesligaapplaus aus 400 Kehlen. Zuvor hatte Roding II mit 400,2 : 341,7 Punkten auch die letzte Hürde KSV Kitzingen bezwungen (mehr dazu in Kürze).

Lob vom Hebertrainer

Rodings Hebertrainer Matthias Hecht gratulierte seiner Staffel. „Ich bin begeistert von meiner Truppe die meine Erwartung von 740 Punkten noch überboten hat. Ich bin sicher, dass wir auch die drei Punkte in Samswegen beim Rückkampf holen und würde mich freuen wenn uns viele Fans begleiten. Nachdem unser stärkster Konkurrent um Platz Fünf, der AC Germania St. Ilgen einen Punkt gegen Görlitz abgeben musstete

admin