Bestleistung auf 750 Kilogramm geschraubt, aber keine Punkte

Bestleistung auf 750 Kilogramm geschraubt, aber keine Punkte

Velagic stößt mit 227 kg Hallenrekord – BilderProtokollTVA

Als der „Hüne mit der Denkmalstatur“ (146,5 kg Körpergewicht) Almir Velagic am Samstag kurz vor 21 Uhr an den Roding Hallenrekord ging, da feuerte ihn ein volles Haus mit 350 Zuschauern an. 227 Kilogramm Eisengewichte lagen auf der Langhantel für den Starter bei den olympischen Wettkämpfen in Peking und London. Mit 226 kg hat Olympiasieger Matthias Steiner den Rodinger Rekord bisher gehalten, der mit 225 kg von Manfred Nerlinger vor über 20 Jahren aufgestellt wurde. Konzentration, Zug, Umsatz, aus der Hocke aufstehen und die Riesenlast auf die gestreckten Arme bringen funktionierten auch beim Rekordversuch der aktuellen deutschen Nummer Eins im Superschwergewicht – und die Halle tobte.

Da war die 750 : 782 Punkte Niederlage gegen den dritten der Deutschen Meisterschaft dem AV 03 Speyer fast schon vergessen, die zu diesem Zeitpunkt bereits feststand. Was sich am Anfang als eine klare Sache für Speyer (zuletzt 808 Punkte und Roding 700 Punkte) darstellte, wuchs sich beim Stoßen zu einem Heberkrimi aus. Saisonbestleistung aufstellen war angesagt beim TB. 720 Punkte die Hochrechnung von Trainer Matthias Hecht. Doch beim Reißen verbesserten die Rodinger die Bestmarke schon um 20 Punkte. Und dann kam das Stoßen, die Paradedisziplin der TB Eisenmänner.

Der erste Block, diesmal mit Simon Brandhuber, Hermann Voit und Gregor Nowara legte beim Stoßen mit 235 : 212 Punkten vor. Hallensprecher Georg Hecht warnte vor einem zu frühen Jubel auf einen Punkt beim Stoßen. Vor gut eineinhalb Jahren gab es nämlich eine ähnliche Situation und da konnten die „Schwergewichtler aus Speyer“ den Rodinger Vorsprung nicht aufholen. Am Samstag kämpfte der Rodinger zweite Block mit Hans Brandhuber, Andreas Müller und Alexander Narr beherzt und verbissen um jeden Versuch, immer wieder wurde gesteigert und Trainer Matthias Hecht hatte die Übersicht und schickte Alexander Narr auf den wichtigen Versuch an 178 kg. Auch wenn es Bestmarke war, der 20-jährige Neuling im Rodinger Team aus Weiden schaffte diese Last und bekam wie alle Heber donnernden Applaus vom fach- und sachkundigen Rodinger Publikum.

Um 0,6 Punkte lag Roding nach dem letzten Stoßversuch in Front aber die Superschweren Prochorow und Velagic aus der Gästestaffel hatten je noch einen Versuch. Diesmal machte Prochorow mit einer Steigerung um 1 kg auf 193 kg den Sack zu und Almir Velagic konnte locker an den Hallenrekord gehen. Drei Punkte waren bereits im Sack. Einen Rodinger Heber besonders hervorzuheben wäre nach diesem tollen Wettkampf ungerecht. Alle kämpften verbissen, feuerten sich gegenseitig an und freuten sich über jeden gelungenen Versuch des Mannschaftskameraden. Der verletzte Daniel Nowara betätigte sich als Betreuer und Motivator und meinte, dass dies mehr Nerven kostet, als wenn man selbst aktiv mithebt.

Bereits um 14.30 Uhr schraubte die junge Rodinger Dritte den Mannschaftsrekord auf 284,6 Punkte gegen den 1. AC Weiden II (107,4 Punkte) und holte sich die Vorrundenmeisterschaft der Bezirksliga. Roding II setzte sich mit einem sehr deutlichen 429 : 237 Punkte Sieg gegen den ESV München-Freimann an die Tabellenspitze der Bayernliga. Mehr dazu folgt in Kürze.

Stimmen zum Wettkampf:

Voll des Lobes war Marcel Schwarz der Mannschaftssprecher des AV 03 Speyer über die Leistungen der Rodinger „Hut ab vor dem tollen Kampfgeist und dem super Publikum. Es ist immer ein Saisonhöhepunkt in Roding zu heben. Vor eineinhalb Jahren war es anders, damals ward ihr die Glücklichen und diesmal waren wir es.“

Simon Brandhuber meinte „Danke an alle Helfer und das fantastische Publikum. Mit der Niederlage können wir bei der Steigerung der Saisonbestleistung um knapp 50 Punkte gut leben auch wenn wir wenigstens den Punkt beim Stoßen gerne behalten hätten. Gratulation an die Mannschaftskollegen zu den tollen Leistungen besonders an den Alex.“

Trainer Matthias Hecht: „Ein toller Jahresabschluss mit drei neuen Saisonbestleistungen unserer Mannschaften. Meine Hochrechnung von 720 Punkten hat das Bundesligateam mit einer kompakten kämpferischen Leistung erheblich übertroffen. Leider fehlt uns diese Saison das letzte Quentchen Glück zu einem Punktgewinn. Zuletzt um 400 Gramm gegen Durlach und heute waren wir auch ganz nah dran.

 

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