Rodinger Heber ließen es zum Saisonende nochmals krachen

Rodinger Heber ließen es zum Saisonende nochmals krachen

Der kleine Brandhuber und der kleine Nowara liefen zur Hochform auf – ProtokollBilderFilm

Besser hätte es nicht laufen können beim Saisonabschluss und Playoff-Kampf der Rodinger Bundesligaheber am Samstagabend im Rodinger Hebertempel. Knapp 400 begeisterte Fans feierten die neue Saisonbestleistung ihrer Staffel mit 772,6 Punkten (bisher 771,2 Punkte), den Sieg gegen Berlin und den 7. Platz in der Bundesligarunde bei insgesamt 14 Mannschaften. Hans Brandhuber und Gregor Nowara stachen aus der homogenen, bestens vorbereitet und hoch motivierten Rodinger Truppe noch mit neuen Bestmarken heraus.

Doch bevor die Heber aus Berlin und Roding an die Hantel durften, gab es noch eine Ehrung durch Bürgermeister Franz Reichold und den TB-Vorsitzenden Dr. Reinhold Schoierer für die zweite Rodinger Heberstaffel. Die TB "Reservisten" holten sich überlegen mit 24: 0 Punkten die Meisterschaft der Bayernliga und vertreten den Turnerbund ab der nächsten Saison in der 2. Heber Bundesliga. Nicht nur das Rodinger Sextett lief vor einem begeisterten Publikum zur Hochform auf, auch die Berliner genossen die gute Stimmung und Anfeuerung in der Rodinger Dreifachturnhalle. So erreichte auch der Berliner TSC eine neue Saisonbestmarke mit 708,6 Punkten (bisher 691,2 Punkte beim Vorkampf in Berlin).

190 kg die Tageshöchstlast am Samstag

Die Gäste hatten sich ebenfalls Topp auf den Rückkampf vorbereitet. Der 20-jährige Martin Bouratn (zuletzt 114,4 Punkte) musste krankheitsbedingt durch Chantal Schreiber (77 Punkte) ersetzt werden. Mit dem Berliner Nachwuchsheber wäre es bestimmt sehr knapp geworden. Nur drei ungültige Versuche bei den Gästen machen die Einstellung und den Willen zum Sieg deutlich. Robert Joachim, der sich mit Simon Brandhuber schon viele Duelle im Leichtgewicht geliefert hat, war mit 157 Punkten bester Heber beim Saisonfinale in Roding. Der 20-jährige Berliner Schwergewichtler Philip Mummhardt stellte mit 148 kg Reißen eine neue Bestleistung auf und schaffte mit 190 kg Stoßen die höchste Last am Samstag.

Doch gegen die geballte Rodinger Power konnten die Berliner zwar wacker ankämpfen, aber alle drei Punkte blieben in Bayern. Obwohl der letzte Wettkampf der Saison anstand, gelang es Trainer Matthias Hecht das Rodinger Sextett nochmals zu motivieren. Und die TB-ler hoben wirklich wie aus einem Guss. Lohn war die neue Saisonbestmarke, mit der man am Ende der Saison nicht mehr rechnen konnte. Wie sagte Simon Brandhuber als Teamsprecher der Rodinger: "Den kleinen Brandhuber und den Gregor muss ich ganz besonders hervorheben". Ja der kleine Bruder lief am Samstag zur Hochform auf. Beim Reißen setze er mit 128 kg schon die erste Bestmarke um dann mit 158 kg und 162 kg Stoßen noch zwei weitere folgen zu lassen die ihm erstmals 122,6 Relativpunkte bescherten.

Gregor Topp auch ohne Kaderzugehörigkeit

Bombensicher arbeitet Gregor Nowara mit sechs gültigen Versuchen und erstmal 146 kg Reißen sowie 182 kg Stoßen bei 143,8 Relativpunkten. Diese Leistungssteigerung hätten ihm nach seinem Ausscheiden aus dem Bundeskader und Stützpunkttraining bei gleichzeitigem Beginn einer Ausbildung, wohl nur wenige zugetraut. Respekt Gregor! Simon Brandhuber klar im Aufwärtstrend, auch wenn ihm bei seiner Paradedisziplin Reißen der letzte Versuch mit 134 kg Reißen daneben ging. Dafür wuchtete er schon wieder 155 kg beim Stoßen in die Höhe und setzte sich mit 146 Punkten knapp vor Gregor Nowara an die Spitze der Rodinger Rangliste.

Ein Raunen ging durch das Publikum als Hermann Voit seinen ersten Versuch bei 120 kg Reißen gleich in den Sand setzte. Doch dann gab es nur noch "Gültige" vom Mister Zuverlässig und 120,6 Punkte. Alexander Narr zeigte seine kämpferischen Qualitäten besonders beim Stoßen. Bei Mobilisierung der letzten Reserven konnte er mit 177 kg noch aus der Hocke aufstehen, aber dann knallte er sich unter die dreieinhalb Zentner Last und bekam Sonderapplaus vom den Rodinger Fans. Starke 125,6 Punkte trug er zur Saisonbestleistung bei. Mit 99 kg Kampfgewicht bewältigte Andreas Müller 136 kg beim Reißen und schockte dann die Zuschauer als sich beim ersten Stoßversuch an 165 kg die rechte Hand löste. Nach einer sauberen Ausbesserung ließ er nochmals sieben Kilo mehr auflegen und hatte damit keine Mühe. Der verunglückte Stoßversuch von Müller war übrigens der einzige ungültige Versuch des Teams von der Regenreib'n beim Stoßen, nachdem sie sich beim Reißen drei Ungültige "geleistet" hatten. Die wenigen ungültigen Versuche freuten auch das Publikum. Gäste und Einheimische ernteten viel Applaus für den Spitzenwettkampf an der Hantel.

Die Stimmen zum Play-Off-Wettkampf:

Trainer Matthias Hecht:
Respekt und Gratulation an die Mannschaft zum Sieg und zur neuen Saisonbestleistung. Meine Hochrechnung lag zwar bei 770 kg, aber wie die Jungs das umgesetzt haben verdient größten Respekt. Die Saison geht mit diesem Kampf zu Ende und trotzdem hat sich unser Team nochmals vorbildlich vorbereitet. Eine klasse Leistung!

Robert Joachim, Berliner TSC:
Glückwunsch an die Rodinger, das war Spitze bei euch zu heben. Es war eine super Stimmung, wir haben unser Ziel 700 Punkte geschafft und sind mit dem 8. Platz nach einer nicht so glücklichen Saison zufrieden.

Simon Brandhuber, TB 03 Roding
Gratulation an mein Team zu diesem tollen Auftritt, wobei ich den kleinen Brandhuber und den Gregor schon besonders loben muss. Gratulation auch an die Gäste aus Berlin zu erstmals 700 Punkten in dieser Saison. Danke an die vielen Helfer aus der Abteilung, die die ganze Saison über immer beste Bedingungen für uns Heber geschaffen haben.

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