DM in Chemnitz ein gutes Pflaster für TB – Heber

DM in Chemnitz ein gutes Pflaster für TB – Heber

Hans Brandhuber Deutscher Meister und drei Vize mit Simon Brandhuber, Gregor Nowara und Julia Kellermeier – BilderProtokolle

Bei den Deutschen Meisterschaften im Gewichtheben am vergangenen Wochenende in Chemnitz ging es für die deutschen Spitzenathleten um mehr als Gold, Silber und Bronze. Die Titelkämpfe galten zugleich als Qualifikationswettkampf für die Weltmeisterschaften im November, um mit einem starken deutschen Team (8 Männer) in Houston / Texas um Quotenstartplätze für die Olympischen Spiele 2016 in Rio zu kämpfen.

Simon Brandhuber vom TB 03 Roding ist einer der Kandidaten. Er hat am Freitagabend die WM-Norm sogar um 3 kg überboten. Ob er allerdings in Texas bei der WM an den Start geht, ist noch offen. Bundestrainer Oliver Caruso hat sein Team noch nicht nominiert. Die „Ausbeute“ der sechs Rodinger bei den nationalen Titelkämpfen der Senioren und Junioren am Freitag und Samstag in Chemnitz ist beachtlich: Deutscher Meister Hans Brandhuber und drei Vize mit Simon Brandhuber, Gregor Nowara und Julia Kellermeier, dazu ein 4. und ein 5. Platz durch Rene Koralewski und Max Jackwerth.

Silber für Julia Kellermeier.

Julia Kellermeier (18 Jahre) holt sich überraschend die Deutsche Vizemeisterschaft bei den Juniorinnen in der Klasse -58 kg mit 104 kg im Zweikampf, der Titel ging nach Brandenburg bei 125 kg ZK. Nach einem klugen Gewichtsklassenwechsel konnte sich die angehende Krankenschwester ihr erstes Edelmetall auf Bundesebene im Juniorenbereich sichern. Das war ein super Einstand für die Rodinger Truppe. Der 18-jährige Juniorenheber Rene Koralewski belegte nach einem harten Kampf gegen acht Konkurrenten in der Klasse -69 kg einen starken 4. Platz. Die Bronzemedaille verpasste er dabei nur denkbar knapp. Er erzielte im Stoßen mit 124 kg und im Zweikampf  mit 218 kg neue persönliche Rekorde.

Simon hat die WM-Norm aber noch kein Ticket

Am späten Freitagabend, kurz vor 23 Uhr fiel die Entscheidung um den Deutschen Meistertitel in der 77 kg Klasse. Nach einem dramatischen Wettkampf mit Robert Joachim, Berliner TSC (139/171kg) musste sich Simon Brandhuber (140/170kg) aufgrund des höheren Körpergewichts geschlagen geben. Beide Top-Sportler erzielten 310 kg im Zweikampf und übertrafen dabei die WM-Norm jeweils um 3 kg. Simon ist somit Deutscher Vizemeister der Klasse bis 77 kg. Beide Sportler glänzten mit sechs gültigen Versuchen und am Ende brachten 200 Gramm weniger Körpergewicht beim Berliner die Entscheidung bei gleicher Zweikampfleistung für ihn. Simon hatte jedoch beim Reißen mit 140 kg die Nase vorne. Seine neuen Bestleistungen im Stoßen mit 170 kg und Zweikampf mit 310 kg sind zugleich neue Oberpfalz- und Bayernrekorde. Sofort wurden Erinnerungen wach an die DM 2012 in Roding als Simon ebenfalls am späten Freitagabend vor Rodinger Rekordkulisse und einem Heberkrimi mit 304 kg : 303 kg im Zweikampf Robert Joachim aus Berlin bezwang. So ist der Sport!

Hans Brandhuber holt Titel für Roding

Am Samstag um 13 Uhr startete Hans Brandhuber im Chemnitzer Hebertempel „Haus des Gastes Reichenbrand“ das Unternehmen Deutsche Juniorenmeisterschaft in der 85 kg Klasse. Nach dem dritten Platz im letzten Jahr stand er in der Meldeliste bei acht Kandidaten ganz oben. Mit 127 kg Reißen lag er nur ein Kilo unter seiner Bestmarke. Nachdem der Titel mit 160 kg Stoßen und 287 kg im Zweikampf abgesichert war, ließ der 19-jährige Rodinger eine neue Rekordlast von 165 kg auflegen, die jedoch am Samstag noch zu schwer war. Den zweiten Platz holte sich der Lokalmatador Kurt Perthel, Chemnitzer AC mit 282 kg im Zweikampf.  

In der starken 94 kg Klasse trat Junior Max Jackwerth nach zwei Jahren Pause wieder bei der Deutschen an. Er konnte, mittlerweile zwei Gewichtsklassen höher, seine Bestmarken von 118 kg Reißen und 150 kg Stoßen noch steigern. Mit persönlichen Rekorden von 119 kg Reißen und 151 kg Stoßen bei erstmals 270 kg im Zweikampf ließ er keine Wünsche der Trainer offen und belegte Rang 5 unter zehn Startern.  

Gregor auch ohne Förderung aufs Treppchen!

Gregor Nowara, mittlerweile nicht mehr im Bundeskader, bewieß in Chemnitz, dass er auch ohne Förderung im Leistungszentrum topp drauf ist. In der starken 94 kg Klasse mischte er ganz vorne mit. Wieder konnte er wie beim letzten Heimkampf die 150 kg beim Reißen „lupfen“ und kam beim Stoßen über 178 kg, 185 kg auf 187 kg. Im Zweikampf waren dies 337 kg. Mit diesem Husarenritt überbot er die knapp zehn Jahre alten Stoß- und Zweikampfrekorde der 94 kg Klasse auf Oberpfalz- und Bayernebene von Trainer Matthias Hecht (184 kg und 335 kg). Bei diesmal 93,5 kg Körpergewicht schaffte Gregor zum zweiten Mal in seiner Heberlaufbahn 150 Relativpunkte. Der Titel ging an Tom Schwarzbach AV Speyer (153/188/341kg), Gregor ist zufriedener Vizemeister (150/187/337kg) und Bronze gab es im insgesamt 20 Mann starken Starterfeld für Kevin Schweizer, KSV Durlach (152/184/336kg). 

Die Rodinger Truppe zusammen mit den Trainern Matthias Hecht, Gregor Nowara und Werner Brandhuber hat in den zwei Tage von Chemnitz beste Arbeit geleistet und tolle Erfolge für den TB 03 Roding und die Stadt Roding geholt.   

Stimmen zur DM aus Rodinger Sicht

Trainer Matthias Hecht: „Das war eine optimale Ausbeute für den TB 03 Roding und spannende Kämpfe in den Gewichtsklassen. Gratulation an Simon zur WM-Norm und an Gregor der sich in der stärksten Klasse bis 94 kg hervorragend behauptet hat. Natürlich auch an den Hans zum DM-Titel und an alle anderen Starter.  

Abteilungsleiter Anton Hecht: Ich bin mit unserer Truppe rundum zufrieden. Es ist super gelaufen an beiden Tagen in Chemnitz. Glückwünsche natürlich an alle Heberinnen und Heber. Simon hat die WM-Norm nicht nur geschafft, sondern sogar noch überboten. Ganz Stark!

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