Mit reichlich Gold, Silber und Bronze von der DM in Forst zurück

Mit reichlich Gold, Silber und Bronze von der DM in Forst zurück

Simon Brandhuber und Gregor Nowara sind die Deutschen Juniorenmeister 2011 Ergebnisse

„Bei Einzelmeisterschaften kommt es nicht in erster Linie auf Bestleistungen an, sondern man muss taktisch heben um den guten Platz oder gar den Meistertitel abzusichern. Wenn dann auch noch die eine oder andere Bestleistung herausspringt, ist es doppelt schön“ so Anton Hecht, Abteilungsleiter und erfahrener Heber und Trainer, vor den Titelkämpfen am Freitag und Samstag in Forst bei Karlsruhe. Und das TB – Bundesligaquartett mit Simon Brandhuber, Gregor Nowara, Matthias Hecht und Daniel Nowara haben sich an diese Marschroute gehalten und kehrten am Samstag kurz vor 24:00 Uhr mit 13 Medaillen nach Roding zurück.

Am Freitag um 11:00 Uhr stieg der Rodinger „Überflieger“ Simon Brandhuber, selbstbewusst mit dem 5. EM Platz von Bukarest gestärkt, quasi in den Ring. Genau 69 kg brachte er auf die Waage und steigerte nach erfolgreichen 126 kg auf ebenfalls gelungene 130 kg. Dann packte er im dritten und letzten Versuch auch noch die Rekordlast von 133 kg. Dies war persönliche Bestleistung, sowie Oberpfalz- und Bayernrekord in der 69 kg Klasse der Junioren und sogar auch der Senioren. Doch beim Stoßen konnte er mit 153 kg nur einen gültigen Versuch schaffen. Trotzdem mit 286 kg im Zweikampf erreichte er 10 kg mehr als bei der DM 2010 und konnte mit seinen 156 Relativpunkten den Ehrenpreis als bester Juniorenheber entgegennehmen.

Viermal Gold und zweimal Silber für Simon

Bei Deutschen Meisterschaften gibt es Titel beim Reißen, beim Stoßen und im Zweikampf, es können also drei verschiedene Heber in einer Klasse Deutscher Meister werden. Und bei  der „Deutschen“ werden die Junioren auch bei den Senioren mitgewertet. Hier brachte Simon das Kunststück fertig, beim Reißen ein Kilo mehr zu schaffen als der Seniorenheber Robert Joachim vom TSC Berlin. Durch den Einbruch beim Stoßen zog Joachim mit 155 kg beim Stoßen und 287 kg im Zweikampf noch knapp an Brandhuber vorbei. Mit sechs Medaillen, dreimal Gold bei den Junioren, Gold im Reißen bei den Senioren und Silber im Stoßen und Zweikampf bei den Senioren war Simon nach der Siegerehrung schwer behängt.

Dani schnuppert an 190 kg

Bei der Abendveranstaltung am Freitag ließen die Schwergewichtler und Superschergewichtler ihre Muskeln spielen und die Rekordlasten (höchstes gestemmtes Gewicht 218 kg) auflegen. Leider fehlte Olympiasieger Matthias Steiner, der sich nur einmal kurz in Zivil und mit lädiertem Knie dem Publikum auf der Heberbühne zeigte. Daniel Nowara (114,9 kg) lieferte sich in der Klasse über 105 kg mit David Kurch vom AC Suhl ein packendes Duell um den dritten Platz. Die WM Teilnehmer Almir Velagic und Alexej Prochorow behaupteten wie erwartet  mit 400 kg bzw. 375 kg die Plätze eins und zwei fest für sich. Nach zwei gültigen Versuchen scheitete Daniel knapp an der Rekordlast von 154 kg und so schnappte ihm der Suhler mit guten 153 kg die Bronzemedaille beim Reißen weg. Doch die Revanche beim Stoßen war fürchterlich. Als Kurch mit 175 kg abgeschlossen hatte, sicherte der Rodinger mit dem Startversuch von 177 kg den dritten Platz ab. Mit gültigen 182 kg war auch die Zweikampf Bronzemedaille im Kasten. Zum Erstaunen der Fans und Zuschauer ließ der 22 jährige Rodinger 190 kg auflegen (bisher BL 184 kg). Er setzte die Rekordlast locker um, kam ohne Probleme aus der Hocke und hatte den riesigen Eisenberg schon auf den gestreckten Händen, doch in der letzten Sekunden, noch vor dem Absignal des Kampfrichters polterte die Hantel auf das Heberbrett. Trotzdem starke 333 kg im Zweikampf und zwei Bronzemedaillen in der Tasche.

Gregor zeigt wo der Hammer hängt

Am Samstag Nachmittag marschierten die Junioren und Senioren der 85-kg-Klasse auf. Darunter der erst 18-jährige TB – Jugendheber Gregor Nowara. Gregor zeigte den zwei Jahre älteren Jungs in der Juniorenklasse, wo der Hammer hängt. Trotzdem der zweite Versuch daneben ging holte er mit 129 kg und einem Vorsprung von sechs Kilo die erste Goldmedaille. Beim Stoßen drehte er erst so richtig auf. 150 kg / 157 kg und dann die neue persönliche Bestleistung, Oberpfalzrekord und Bayernrekord von 164 kg. Geschafft, hier lag er dann gleich um 24 kg in Front. Also auch Gold beim Stoßen und im Zweikampf für den Rodinger Jugendheber bei 123,5 Relativpunkten.

Der Hebertrainer ist wieder zurück

Matthias Hecht stieg beim letzten Veranstaltungsabschnitt, der 94 kg Klasse ein. Er hat ja immer noch etwas Trainingsrückstand, doch er kann jetzt wieder schmerzfrei trainieren. Und Training fünfmal in der Woche macht der  27-jährige Rodinger Hebertrainer gerne, wenn er fit und gesund ist. Er präsentierte sich in blendender Form, kämpferisch mit sechs gültigen Versuchen gehörte ihm der volle Applaus des Publikums. Bei gleicher Leistung von 146 kg bedingt durch das schwerere Körpergewicht musste er die Bronzemedaille Lars Blanke vom KSV Sömmerda in Thüringen überlassen. Taktisch klug, betreut von Vater Anton Hecht lief der Stoßwettkampf. Mit immer um ein Kilo mehr an der Hantel trieb das „Hecht Duo“ den Mann aus Thüringen vor sich her. Als Blanke den letzten Versuch mit 175 kg beendete, musste Matthias bei seinem dritten Versuch an 176 kg Kraft und Nerven beweißen. Und er tat es in ausgezeichneter Manier. Also Bronze beim Stoßen und Bronze beim Zweikampf für den Rodinger „Leitwolf“.

Titelkämpfe 2012 in Roding

„Damit habe ich wirklich nicht gerechnet, ich bin mit meinem heutigen Wettkampf sehr zufrieden und auch meinen drei Teamkollegen gratuliere ich zu ihren tollen Leistungen.  Ich glaube, wir sind für den ersten Heimkampf schon gut aufgestellt“ zog der Hebertrainer ein positives Fazit. Die Rodinger Gewichtheber mit Abteilungsleiter Anton Hecht und Ehrenvorstand Georg Hecht waren aber auch zum „kiebitzen“ nach Forst gekommen, denn im Dezember 2012 heißt es für die besten Deutschen Heberinnen und Heber „auf zu den Deutschen Meisterschaften nach Roding“. Viele alte Bekanntschaften wurden aufgefrischt, sie erinnern sich gerne an Jugend, Junioren und Mastersmeisterschaften in Roding. Aber die wichtigste Deutsche Meisterschaft der Senioren/Junioren packen die TB -Gewichtheber 2012 an.

Die Ergebnisse der Rodinger im Einzelnen

Junioren:

– 69 kg Klasse: Simon Brandhuber  133 kg Reißen (Rekord) + 153 kg Stoßen = 286 kg Zweikampf und 156 Relativpunkten.

– 85 kg Klasse: Gregor Nowara 129 kg + 164 kg (Rekord) = 293 kg  und 123,5 Relativpunkte

Senioren:

– 94 kg Klasse: Matthias Hecht 146 kg + 176 kg = 322 kg und 135,3 Relativpunkte

+105 kg Klasse: Daniel Nowara 151 kg + 182 kg = 333 kg und 123,0 Relativpunkte

Die besten Relativheber der Titelkämpfe 2011

Junioren:

1. Simon Brandhuber, TB 03 Roding 156 Punkte

2. Max Lang, Chemnitzer AC 140 Punkte

3. Timo Solar, ASC Zeilsheim/Hessen 124 Punkte

Senioren:

1. Tom Schwarzbach, Chemnitzer AC, 180 Punkte

2. Jakob Neufeld, SV Obrigheim, 179 Punkte

3. Jürgen Spieß, AV 03 Speyer 171 Punkte

Frauen:

1. Julia Rohde, NSAC Görlitz, 155 Punkte

2. Christin Ulrich, ASV Ladenburg, 150 Punkte

3. Sabine Kusterer, ASV Durlach 143 Punkte.

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