Obrigheim war eine Reise wert – Andreas Hecht erstmals mit 165 kg beim Stoßen
Bilder – Protokoll – 700 Punkte hätten es schon werden sollen beim „Zuschauerrekordler“ SV Germania Obrigheim für die Stemmer von der Regenreibn. Am Ende standen 688,8 : 844,6 Punkte an der Anzeigetafel vor 600 Zuschauern in der Neckarhalle. Doch dies ist für die Rodinger kein Beinbruch. Der Rodinger Top-Heber Simon Brandhuber hatte nicht seinen besten Tag, doch wie es in einem guten Team sein muss, sprangen dafür die Mannschaftskollegen ein. Andreas Hecht wuchtete erstmals die Rekordlast von 165 kg in die Höhe und Gregor Nowara, Andi Müller und Teamchef Matthias Hecht brachten jeweils sechs „Gültige“ durch. Trotz der Niederlage behaupten die Rodinger den dritten Tabellenplatz.
Mit einem Fanbus fuhren die Rodinger nach über 20 Jahren erstmals wieder zu einem Bundesligawettkampf nach Obrigheim am Neckar. Und die Fans zeigten sich lautstark mit ihrer Trommel unter den 600 Zuschauern. Begeistert wurde jeder Rodinger nach dem Aufruf mit Anfeuerungsrufen auf die Bühne begleitet. Wie sagte doch Matthias Hecht:“ Wir wollen eine gute Vorstellung in Obrigheim abgeben, auch wenn wir nicht gewinnen können“. Und er ging mit einer kämpferischen Einstellung, sechs gültigen Versuchen wobei er beim Stoßen von 160 kg auf 170 kg und dann noch auf 177 kg erfolgreich steigerte, seinem Team wieder einmal voran. Mit 130,6 Punkten war er am Samstag die „Nummer 1“ im TB-Sextett. Wenig nach stand ihm Andi Müller, der ebenfalls sechsmal in Obrigheim „die weiße Lampe“ für seinen vorbildlichen Einsatz erhielt und erst bei 175 kg Schluss machte.
Gregor Nowara komplettierte den Rodinger zweiten Block und war, in der 6000 Einwohner Neckargemeinde mit ihrem Kernkraftwerk, ebenfalls eine fehlerfreie sichere Bank. Andreas Hecht, der wieder für Daniel Nowara (er machte sich als Betreuer nützlich) am Start war, bekam seinen zweiten Reißversuch obwohl geschafft, wegen Nachdrücken ungültig. Doch in der Wiederholung zeigte er, dass er es drauf hat. Über 152 kg und 160 kg stellte er beim dritten Versuch unter dem Jubel der Fans mit 165 kg einen neuen persönlichen Stoßrekord auf. „Mister Zuverlässig“, Hermann Voit wurde seinem Ruf mit drei gültigen Reißversuchen gerecht, doch beim Stoßen brachte er nur seinen Anfangsversuch von 145 kg durch und machte zweimal an 150 kg nur Zugübungen. Doch am Samstag in Roding soll sich das wieder ganz anders gestalten.
Etwas verwundert waren die Zuschauer als Simon Brandhuber, als erfolgreicher WM -Teilnehmer vorgestellt, seinen dritten Reißversuch bei 120 kg in den „Sand setzte“. Noch mehr Erstaunen gab es als die „Rodinger Nummer 1″ 125 kg beim Stoßen anmeldete und auch dabei blieb. Am Ende gingen dann doch 140 kg Stoßleistung in die Wertung bei 116 Relativpunkten ein. Vater Werner Brandhuber klärte auf:“ Simon trainiert erst seit einer Woche wieder richtig. Zuerst die Grundausbildung, dann war er noch krank und jetzt im Aufbautraining, sorgten für die Flaute“. Simon selbst meint, dass er in Roding wieder einige Punkte mehr für ein gutes Teamergebnis beisteuern kann.
Die Obrigheimer, diesmal mit beiden Brüderpaaren Müller und Neufeld sowie Rene Horn und Alexander Oberkirsch am Start liefen zur Hochform auf. Den Vorkampfsieg in Roding (798,6 : 715,6 Punkte) steigerten sie vor heimischer Kulisse bei einem top organisierten Wettkampf auf 844,6 : 688,8 Punkte. Der „Matze“ gratulierte den Gastgebern ganz herzlich zum Sieg und meinte:“ Ich bin sicher, dass ihr auf einem guten Weg zur Deutschen Mannschaftsmeisterschaft seit“. Doch zuerst steht noch am 17.März der Vergleich gegen den aktuellen Deutschen Mannschaftsmeister und Tabellenzweiten AV Speyer an. Die Domstädter standen den Mannen vom Neckar keineswegs nach und putzten den AC Germania St. Ilgen mit einer ähnlich guten Leistung wie der Tabellenführer von 843,9 : 517,0 Punkten glatt weg. Und Roding erwartet den Deutschen Mannschaftsmeister AV Speyer bereits diesen Samstag zum Rückkampf um 19:00 Uhr in der Dreifachturnhalle in Roding.