Rodinger Stemmer ringen dem Deutschen Meister einen Punkt ab

Rodinger Stemmer ringen dem Deutschen Meister einen Punkt ab

Der Punkt beim Stoßen brachte die Fans aus dem Häuschen und die Turnhalle zum Wackeln.

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Am Ende lagen die Speyerer Hünen Jürgen Spieß, die Nummer 2 in der bundesdeutschen Heberhirachie, und Superschergewichtler und 2. Deutscher Meister Alexej Prochorow nicht nur im Sinne des Wortes sondern tatsächlich völlig platt und ausgepumpt von ihren letzten „Rettungsversuchen“ auf dem Boden des Heberpodiums in der Rodinger Dreifachturnhalle. Doch alle Anstrengungen der beiden Topathleten des Deutschen Mannschaftsmeisters AV 03 Speyer waren an diesem Tag vergebens. Die kompakte Rodinger Staffel und besonders der zweite Block mit Gregor Nowara, Matthias Hecht und Andreas Müller hatten so stark vorgelegt, daß die „Überflieger aus der Pfalz“ den Punkt beim Stoßen den Rodingern überlassen mussten.

Nach 187 kg im zweiten Versuch verlangte der Deutsche Vizemeister und Superschergewichtler Alexej Prochorow (124,8 kg Körpergewicht) in seinem dritten und dem letzten Versuch des Wettkampfes überhaupt 195 kg. Diese 195 kg hätten gereicht, damit der Deutsche Meister am ersten Punktverlust in Roding vorbei kommt. Zuvor hatten die Rodinger ihre Stärke beim Stoßen ausgespielt. Der zweite TB – Block arbeitete bombensicher. Und die Rodinger Fans standen wie ein Mann hinter ihren Athleten. Schon nach dem Aufruf wurden Gregor Nowara, Matthias Hecht und Andreas Müller mit Sprechchören auf die Heberbühne geleitet. Und die TB-Jungs zeigten Nerven wie Stahlseile. Der 18-jährige Gregor Nowara bei seinem 100. Wettkampf für den TB03 Roding puschte sich von 150 kg über 157 kg im dritten Versuch auf 164 kg.

Rodings zweiter Block mit Nerven aus Stahl

Da machte Hallensprecher Georg Hecht erstmals darauf aufmerksam, dass Roding beim Stoßergebnis dem Deutschen Meister aus Speyer schon bedenklich nahe gerückt ist. Jürgen Spieß, der in der Vorbereitung auf die Olympischen Spiele in London steht, wollte noch kontern, scheiterte aber an 177 kg und musste kurzzeitig auf dem Rodinger Heberbrett eine Auszeit nehmen. Jetzt witterten die Rodinger die Chance. Hebertrainer Matthias Hecht wieder vorbildlich und kämpferisch über 165 kg und 173 kg auf 178 kg. Und die Fans tönten: Matze, Matze…“ Da ließ sich Andreas Müller natürlich gerne mitreißen. 170 kg kein Problem, 177 kg immer noch locker und dann erstmals 182 kg für den TB 03 Roding geschafft und Fanboss Richy schrie: „Das war …. „und die Fans dagegen „Spitze“. Die Halle tobte.

Auch der Hüne Prochorow konnte nicht mehr kontern

Das war der Augenblick, wo Prochorow das Ruder für seinen AV Speyer nochmals rumreißen wollte. Totenstille in der Halle! Umsatz geschafft, aber am Ausstoß gescheitet. Der Sensationspunkt für Roding war im Kasten und dritter Bürgermeister Alfred Wittmann hatte Bedenken, dass die Dreifachturnhalle einstürzen könnte, so waren die Fans aus dem Häuschen. Und „Oh wie ist es schön…“ und „So ein Tag so wunderschön wie heute…“ aus 400 Kehlen wollten gar nicht mehr enden. 469,1 : 461,2 Punkte war das Endergebnis für Roding beim Stoßen, damit ein unerwarteter Punktgewinn gegen Speyer, der den Rodingern vor dem letzten Wettkampf in 14 Tagen in Durlach schon vorzeitig den dritten Platz gesichert hat. Das die Begegnung mit 767,4 : 735,2 Punkten und 2 : 1 Zählern an Speyer ging, störte an diesem Abend keinen.

Der „Matze“ gewinnt das interne Duell

Im ersten Block zeigte Simon Brandhuber aufsteigende Tendenz und legte nach gültigen 146 kg Stoßen dem „Matze“ 130 Relativpunkte für das interne Rodinger Duell vor. Dass der Rodinger Hebertrainer dies am Samstag mit 135,6 Punkte gewann, damit konnte der Simon im Jubeltaumel gut leben. Einen tollen Lauf hat zur Zeit auch Andreas Hecht. Stellte er erst vor einer Woche einen neuen Stoßrekord mit 165 kg in Obrigheim auf, so ließ er sich von den Fans nochmals zu einem persönlichen Rekord mit 167 kg treiben. Hermann Voit war nach der Zittervorstellung in Obrigheim wieder „Mister Zuverlässig“ mit sechs Gültigen und deutlich ansteigender Tendenz.

Bei den Gästen schmeckte dem Thüringer Marcel Schwarz aus Breitungen die Rodinger Luft ganz besonders, denn er schaffte erstmals 137 kg beim Reißen. Der AV Speyer kann durch den Punktverlust nicht mehr Erster der Südgruppe werden und die Rodinger hoffen, dass Obrigheim das versprochene Freibier auch liefern wird. Im Duell der „Kellerkinder“ gewann der AC Germania St. Ilgen zwar einen Punkt beim Reißen musste sich aber durch den Totalausfall des ungarischen Meisters Gabor Vapöri (dreimal an 183 kg gescheitert) dem KSV Durlach mit 616,5 : 711,6 Punkten geschlagen geben und sich damit aus der 1. Liga verabschieden.

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