Simon Brandhuber unter den TOP 10 in Europa

Simon Brandhuber unter den TOP 10 in Europa

Simon lieferte in Tirana eine solide Leistung ab und schaffte hervorragende 170 Relativ – Protokoll

Videos: Reißen: 134g138u138g / Stoßen: 158g162g165u

Der erste WM-Einsatz für den damals 20-jährigen Simon Brandhuber, seines Zeichen bester Rodinger Gewichtheber mit niederbayerischen Wurzeln, 2011 in Paris kam völlig überraschend. Doch den ersten EM-Einsatz bei den Männern am Mittwochabend im Hauptfeld der 69-kg-Klasse mit Fernsehübertragung aus Albaniens Hauptstadt Tirana verdankte er seinem erfolgreichen Auftreten bei der U-23 Europameisterschaft im Dezember 2012 in Eilath/Israel. Dort holte er für den Bundesverband Deutscher Gewichtheber mit 141 kg beim Reißen die einzige Bronzemedaille und hat damit einen nachhaltigen Eindruck beim Bundestrainer hinterlassen hat.

Doch in Tirana war er wieder der David, der gegen die Goliaths aus Albanien, Russland, Aserbaidschan, Moldawien und Bulgarien ankämpfen  musste. Da wird er sich wieder so gefühlt haben, wie damals 2006 als er den Entschluss faste, Gewichtheben ernstlich zu betreiben. Er verließ das behütete Elternhaus in Steinach, das Thurmayr-Gymnasium in Straubing, die gewohnte Trainingsfläche in der Rodinger Dreifachturnhalle und ging als 15-jähriger an die Sport-Förderschule nach Frankfurt/Oder. Sein Talent wurde erkannt und es folgte ein internationaler Einsatz nach dem anderen.

Wer am Mittwochabend eine weitere Steigerung von Simon erwartete, wurde enttäuscht. Nicht so der Rodinger Heberchef Anton Hecht der sachlich feststellte: „Simon hatte in den letzten Monaten einen super Lauf, er reihte Bestleistung an Bestleistung und das dies nicht immer so weitergeht war abzusehen. Er ist noch sehr jung und braucht auch immer wieder Erholungspausen und Zeit für einen erneuten Grundlagenaufbau. Mit 300 kg beim Zweikampf und jeweils zwei gültigen Versuchen mit 138 kg Reißen und 162 kg Stoßen hat er die beachtliche Leistung von 170 Relativpunkten erzielt und das ist Super!

Mit 68,58 kg Körpergewicht schaffte der Rodinger nach dem erfolgreichen Startversuch von 134 kg die Ausbesserung bei 138 kg, nachdem er im zweiten Versuch an dieser Last scheiterte. In der Endabrechnung belegte er beim Reißen den siebten Platz. Mit 158 kg stieg Simon erfolgreich beim Stoßen ein, bewältigte auch noch 162 kg, die Marc Huster, selbst ehemaliger Weltmeister beim Stoßen, mit „Jetzt läufts bei dem Rodinger, dessen Vereinskameraden sicher alle vor dem Fernseher sitzen und dem Simon die Daumen halten werden“ kommentierte. Doch der dritte Stoßversuch an 165 kg ging beim Ausstoß ganz knapp daneben. Mit 300 kg im Zweikampf und dem 8. Platz beim ersten EM-Einsatz der Männer ist sicher auch der neue Bundestrainer Oliver Caruso mit dem Debüt von Simon zufrieden.

Sein Teamkollege Robert Joachim, den Simon mit nur einem Kilogramm Vorsprung bei der „Deutschen in Roding“ in Schach halten konnte, wurde mit 132 kg Reißen und 165 kg Stoßen bester Heber der B-Gruppe und in der Endabrechnung Neunter. Souverän holte sich der Russe Oleg Chen mit 331 kg Zweikampf (155/176), das entspricht 201 Relativpunkte, den EM Titel 2013, gefolgt von Sardar Hasanov aus Aserbeidschan mit 326 kg (150/176) und dem Lokalmatador Daniel Godelli, Albanien (145/180/325 kg). Mit begeisterter Anfeuerung und einem wahren Kraftakt sicherte sich der Lokalmatador mit 180 kg dem EM-Titel beim Stoßen. Dagegen scheiterte sein Landsmann und großer Mitfavorit Briken Calja dreimal an 142 kg Reißen und kam damit nicht in die Zweikampfwertung. Die Fans puschten den Albaner bei seinem einzigen gültigen Stoßversuch richtig hoch, und so versöhnte er sein Publikum ausgepumpt aber glücklich mit 174 kg Stoßen und Rang vier in dieser Disziplin.

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