Neuer Vereinsrekord beim letzten Heimkampf

Neuer Vereinsrekord beim letzten Heimkampf

Görlitz/Zittau kommt beim 784 : 455,6 Punkte Sieg der Rodinger glatt unter die Räder – Simon Brandhuber mit fantastischen 171 Punkten – BilderProtokoll

Hätte sich Alexander Narr sich nicht am rechten Zeigefinger beim Training verletzt, wäre sogar ein Angriff auf die ominöse 800-Punkte-Grenze am Samstag beim letzten Bundesligawettkampf der Heber möglich gewesen. Mit großen Kämpferherz schaffte der Weidener trotz Handicap 111 Punkte und bleib damit um 20 Zähler unter seiner Bestmarke. Doch auch so war der Jubel der 350 Zuschauer groß nachdem die bisherige Bestmarke von 766 Zählern geknackt war und die TB-ler immer noch zulegen konnten. Dafür gab es mehrmals ein 350-stimmiges „Das war Spitze“.

Simon Brandhuber hat am Samstag in der Rodinger Dreifachturnhalle gezeigt, dass er zurecht im Perspektivkader des Bundesverbandes Deutscher Gewichtheber für die nächsten Olympischen Spiele steht. Was der 22-jährige, 70,9 kg schwere Simon am Samstag abgeliefert hat, war Gewichtheben vom feinsten. Sechs gültige Versuche, kein Wackler, höchste Konzentration, pure Kampfkraft, gepaart mit exzellenter Technik zeigte er den fachkundigen Zuschauern, darunter auch dem Bayerischen Landestrainer Christian Korherr. Beim Reißen blieb er mit 140 kg nur 1 Kilo unter seinem Rekord, beim Stoßen stellte er seine Bestmarke von 167 kg (bei 70,9 kg Körpergewicht) ein und in der Zweikampfwertung verbesserte er sich sogar auf 307 Kilogramm was ihm sein bisher bestes Bundesligaergebnis mit 171 Relativzählern einbrachte.

Aber nicht nur der „Käpt’n“ war gut drauf, sein ganzes Team zog fantastisch mit und Trainer Matthias Hecht meinte: „Das war optimal, Klasse, wie sich unser Team auf diesen letzten Wettkampf vorbereitet hat, obwohl die Herausforderung durch den Gegner fehlte. Der Wille, die Bestmarke von 766 Punkten zu knacken war die Triebfeder für alle. Großen Respekt und große Gratulation!“ Besonders groß war natürlich die Freunde bei Hans Brandhuber, der unbedingt die „Scharte von Mutterstadt (drei Ungültige beim Reißen)“ auswetzen wollte. Und dies ist ihm mit einer neuen Bestmarke von 117 kg Reißen sowie 153 kg Stoßen bei einer neuen Zweikampfbestmarke von 270 kg und 110 Punkten hervorragend gelungen.

Zuverlässig wie immer der dritte Mann im ersten Block, Hermann Voit, der in Innsbruck studiert und das Training deshalb etwas hinten anstellen muss. Aber mit 120 kg / 150 kg bei 116 Punkten war der Raublinger wieder eine sichere Bank. Beim letzten Wettkampf schon 140 Punkte und diesmal wartete Gregor Nowara sogar mit einer neuen Bestmarke von 146 Relativpunkten auf. Nach geschafften 140 kg ging der Angriff auf den Reißrekord mit 143 kg knapp daneben, aber dafür verbesserte er sich beim Stoßen von 175 kg auf starke 177 kg und da ist immer noch Luft drin.

Seine kämpferischen Qualitäten stellte Alex Narr, wieder einmal unter Beweis. Gehandicapt durch einen gequetschten linken Zeigefinger ließ er seine Teamkameraden nicht im Stich. „Zähne zusammen beißen und durch“ war die Devise des Maschinenbaustudenten, der seit dieser Saison beim TB 03 Roding sein Traumteam gefunden hat. 130 kg Reißen und 170 kg Stoßen bei 111 Punkten (Bestleistung 133,6 Punkte) trug er zum neuen Teamrekord bei. Zur Hochform lief Andi Müller auf, zelebrierte sechs Gültige, bei 140 kg Reißen und 181 kg Stoßen und kam mit exakt 130 Punkten ganz nahe an seine Bestmarke, die bei 134 Punkten steht heran. Der Student für Bauingenieurwesen in München schaffte unter dem Jubel der Fans mit 181 kg die Tageshöchstlast. Einer Fußball-Schülermannschaft vom SV Wilting gelang es nach dem Wettkampf diese gewaltige Last tatsächlich mit vereinten Kräften vom Boden weg zu haben.

Wie hoch die Motivation war und wie stark sie an den Erfolg glaubten, beweist die Tatsache, dass das Rodinger TB-Sextett diesmal unter den Klängen des Bayerischen Defiliermarsches in Lederhosen zur Siegerehrung antraten. Der Sprecher der Gäste Staffel entschuldigte sich für den schwachen Auftritt seines Teams, gratulierte den Rodingern nicht nur zum Sieg sondern auch zum Teamrekord und unterstrich die tolle Atmosphäre in Roding.

Wie geht’s weiter:

Am Samstag, 22. März Play-Off Auswärtskampf SG Fortschritt Eibau : TB 03 Roding.
Die Begegnung AC Mutterstadt gegen SG Fortschritt Eibau endete am Samstag mit 770,4 : 385,8 Punkten für die Pfälzer.
Damit liegt Roding beim Kampf um die Play-Offplätze 9-12 der einteiligen Liga vorne.
9. TB 03 Roding 3 : 0 (784 Punkte)
10. AC Mutterstadt 3 : 0 (770,4 Punkte)
11. KG Görlitz Zittau 0 : 3 (455,6 Punkte)

12. SG Fortschritt Eibau 0 : 3 (385,8 Punkte)

Stimmen zum Wettkampf

Anton Hecht, TB Abteilungsleiter:

„Nach der nicht optimalen Saison mit vielen Verletzten, war dies ein toller Heimkampfabschluss. Unser Team hat sich zurückgekämpft, alle haben an einem Strang gezogen und den Zuschauern eine starke sportliche Leistung an der Hantel geboten. Ich bedanke mich bei allen unseren Helfern, Fans und Förderern für die großartige Unterstützung in dieser Saison. Mich freut es, dass alle Heber auch für die nächste Saison schon ihre Zusage gegeben haben.“

Simon Brandhuber, Teamkäpt’n:

„Ich rede sonst immer gerne und viel, aber jetzt bin ich fast sprachlos. 784 Punkte, der Wahnsinn nach dieser verkorksten Saison. Ich danke und gratuliere meinem Team, gratuliere aber auch dem Gegner zu den gebrachten Leistungen. Ein besonderer Dank von mir zum Saisonabschluss auch an alle Helfer im Hintergrund und das Publikum für die fantastische Begleitung und Anfeuerung.

Josef Mühlbauer, Mühlbauer AG:

Wenn man nach längerer Zeit wieder Gewichtheben schaut, kann ich nur sagen, ich bin beeindruckt von diesen enormen Leistungen, von der Konzentration und dem Biss, die unsere Rodinger Staffel an den Tag legt. Großen Respekt, wie Gewichtheben in Roding zelebriert wird. Ich weiß, der „Toni“ steht dahinter als Motor, der mich in meiner Jugendzeit als junger Heber schon angetrieben hat.

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