Gegen Obrigheim war nichts zu holen bei 664,3 : 796,2

Gegen Obrigheim war nichts zu holen bei 664,3 : 796,2

Protokoll – Bilder – Mit dem aktuellen Tabellenzweiten SV Germania Obrigheim kam am Samstag ein Hochkaräter des deutschen Gewichthebens nach Roding. Die Gäste vom Neckar konnten nicht in bester Besetzung antreten, trotzdem siegten sie klar mit 796,2 : 664,3 Punkten gegen die TB – Truppe. Sportlicher Höhepunkt war die Olympianorm von Nico Müller mit 338 kg im Zweikampf bei 177,2 Relativpunkten. Bei Roding war Simon Brandhuber, der sich derzeit auf die Europameisterschaft im April in Norwegen vorbereitet, mit 151 Punkten wieder bester Mann.

400 Zuschauer waren trotz der Niederlage von den starken Leistungen begeistert. Viele ehemalige Gewichtheber aus ganz Bayern und sogar aus Österreich wollten den Flair eines typischen Rodinger Bundesligawettkampfs erleben. Auch Roding konnte die angepeilten 700 Punkte krankheits- und verletzungsbedingt nicht schaffen. 

Tamara musste zweimal ran

Hermann Voit musste nach dem Reißen den Wettkampf verletzungsbedingt aufgeben und sich beim Stoßen durch seine Schwester Tamara vertreten lassen. Sie wurde offiziell als Ersatzheberin abgewogen, da sie beim Bundesligawettkampf der zweiten Mannschaft mit erstmals 100 Punkten beste Heberin war. – Starke Powerfrau die Tamara! Hans Brandhuber ging grippegeschwächt an die Hantel und blieb mit exakt 100 Punkten deutlich unter seiner Bestmarke, die bei 122 Punkten liegt. Alexander Narr war beim letzten Wettkampf in Durlach verletzungsbedingt nicht dabei und war noch nicht fit, was seine 92 Punkte (Bestleistung 130 Punkte) beweisen.

Rene Koralewski beim ersten Einsatz mit Bestmarken

Dafür überzeugte Rene Koralewski bei seinem ersten Einsatz. Beim Reißen scheiterte er zwar noch an der Bestmarke von 101 kg, doch beim Stoßen war mit 125 kg ein neuer persönlicher Rekord fällig und auch 96 Relativpunkte sind eine neue Rekordmarke für ihn. Souverän wie immer, Gregor Nowara, der als einziger Rodinger Heber sechs blitzsaubere Versuche zeigte und mit 145 kg Reißen, 180 kg Stoßen und 140,4 Relativpunkten abschloss. 

Simon im Aufwärtstrend Richtung EM

Von 134 kg beim letzten Kampf in Durlach schraubte sich Simon Brandhuber auf 151 Punkte hoch. 162 kg bekam er vom souveränen Kampfrichter Max Hohenwarter aus Waldkirchen zweimal ungültig beim Ausstoßen wegen Nachdrücken. Beim Schlusswort als Teamsprecher räumte er dies mit einer freundlichen Geste dem Kampfrichter gegenüber klar ein. Simon bedankte sich auch bei den Fans, dass sie der Mannschaft treu bleiben, auch wenn diese Saison nicht so gut gelaufen ist und die Mannschaft derzeit einem „Lazarett“ gleicht. Er gratulierte den Gästen zum Sieg, seinem Trainingskollegen Nico Müller zur Olympianorm und richtete auch einen Dank an das Rodinger Helferteam. 

Bei Obrigheim überzeugten die Nachwuchsheber Yannik Staudt mit 102 Punkten und Philipp Hülser mit 105 Punkten. Adrian Müller kämpfte sichtlich mit Verletzungsproblemen bei 121 Punkten. Das Duell der Routiniers ging mit 146 Punkten an Jakob Neufeld vor Alexander Oberkirsch mit 145 Punkten. Das sportliche Highlight lieferte Nico Müller mit 149 kg Reißen, 189 kg Stoßen, 338 kg im Zweikampf und bei einem Körpergewicht von nur 80,4 kg ergab dies 177,2 Relativpunkte. Mit dieser Zweikampfleistung freuten sich er und das Team über die geschaffte Olympianorm. Freude kam auch auf, als die Gästestaffel die 767 Punkte überboten hat. Diese Leistung berechtigt zum Heimkampf im Duell der Zweitplatzierten der Ligen West und Ost am 19. März gegen den TSC Berlin. Roding rutschte durch diese Niederlage auf den 6. Platz ab, hat aber das Heimkampfrecht gegen den Sechsten der Liga Ost, Fortschritt Eibau, am 19. März in Roding. 

 

Aufsteiger TB Roding II besiegt den Tabellenführer und setzt sich an die Spitze. – ProtokollBilder

Auf der Waage zeichnete sich bereits ab, dass es zwar zum Spitzenkampf aber nicht zum Kampf um jedes Kilo kam. Die Gäste vom AC Suhl mussten auf ihren Topheber Mario Koch aus beruflichen Gründen verzichten. So holte Roding bereits den ersten Punkt nach 178,3 : 151,9  beim Reißen. Auch der Punkt beim Stoßen ging mit 329,8 : 274,0 an den TB und in der Endabrechnung gab es Punkt Drei nach 508,1 : 426,8 Endstand.

Die Überraschung war perfekt, der Bayernligaaufsteiger des letzten Jahres TB 03 Roding II ist durch den Sieg über die bisherige Nummer 1 an der Spitze und kann sich bei zwei weiteren möglichen Siegen gegen Pfungstadt und Gräfenroda sogar den Titel der 2. Bundesliga Mitte holen. Die Heber der 2. Mannschaft haben die Vorgabe von Trainer Matthias Hecht hervorragend umgesetzt. Allen voran Tamara Voit, die mit sechs tollen Versuchen erstmals 100 Relativpunkte schaffte und damit beste Rodinger Heberin war.

Julia Kellermeier übernahm das Reißen und Max Schuierer das Stoßen und so brachten sie als Duo 75,5 Punkte ein. Steffen Pilz stellte seine Bestmarke von 80 Relativpunkten ein und scheiterte knapp an erstmals 100 kg Reißen. Erstmals 120 kg beim Reißen gelangen daagegen Max Jackwerth und damit 82,4 Punkte und Andreas Hecht lieferte 80,2 Punkte ab. Andreas Müller hatte mit gültigen 162 kg den letzten Versuch, aber davor war „der Sack schon zu“ und der Rodinger Sieg gesichert. Mit 90 Punkten musste er sich diesmal hinter der Powerfrau Tamara Voit 100 Punkte einreihen. Die Gäste aus der Waffenstadt Suhl in Thüringen hatten mit der deutschen Spitzenheberin Yvonne Kranz (111 Punkte bei 86/111kg) ihre beste Heberin 

Christian Angermeier