2. Tabellenplatz hinter dem AV 03 Speyer – Schlusspunkt von Gregor Nowara mit 184 kg Stoßen – Bilder – Protokoll
Das war noch nie da, eine Halle voller erwartungsvoller Zuschauer, gut vorbereitete TB-Bundesligaheber und kein Gegner weit und breit. Was war passiert? Am Freitagabend sagten die „Germanen“ aus St. Ilgen bei Heidelberg den Wettkampf in Roding wegen „Hebermangel“ ab. Abteilungsleiter Matthias Hecht drückte es noch sehr vornehm aus als er bei seiner Begrüßung meinte: „Das ist schon schwach von St. Ilgen, dass sie sich nicht mit Ersatzleuten dem Wettbewerb stellen, sie haben ja auch eine 2. Mannschaft. Wir wollen auf alle Fälle 700 Punkte machen“.
Und das setzten die sechs Heber plus Tamara Voit nach einem etwas „holprigen Anlauf beim Reißen“, wie es Teamsprecher Simon Brandhuber am Ende formulierte, auch prompt um. Die Gewichtheber-Showgirls legten einen flotten Auftritt hin und die Zuschauer gingen begeistert mit. Nach dem schnellen Wettkampf standen beachtliche 716,4 kg als Ergebnis auf der Anzeigetafel und Roding holte sich damit nach dem ersten Kampftag den 2. Tabellenplatz der 1. Bundesliga hinter dem Deutschen Meister Speyer.
Tamara Voit (Reißen) und Daniel Nowara (Stoßen) schafften als Tandem gute 107 Punkte. Hermann Voit, gerne als „Mister Zuverlässig“ bezeichnet, hatte diesmal etwas Ladehemmung. Er brachte nur 117 kg beim Reißen durch und scheiterte im Stoßen gegen Simon Brandhuber an 156 kg. Auch Hans Brandhuber hatte beim Reißen mit nur einem Gültigen an 124 kg (129 kg gingen zweimal daneben) nicht seinen besten Tag. Dafür lief er beim Stoßen zur Hochform auf und schaffte mit 165 kg (bisher 162 kg) neuen persönlichen Rekord. Auch der erst 18-jährige Peter Kulzer wuchtete 165 kg beim Stoßen nach 128 kg beim Reißen in die Höhe.
Ganz am Ende des Wettkampfes kam es zum Duell der beiden besten TB-Heber. Simon Brandhuber hatte mit sechs Gültigen bei 125 kg Reißen und 155 kg Stoßen bei 141 Relativpunkten schon vorgelegt. Gregor Nowara schloss seine fehlerfreie Reißserie mit 147 kg ab. Es lief ja schließlich eine „Gaoßmaß-Wette“ zwischen den beiden Rodinger Tophebern. Nach 168 kg und 177 kg Stoßen ließ Gregor 184 kg für den letzten Versuch auflegen. Unter dem tosendem Applaus der Halle wuchtete der 23-jährige mit einem Körpergewicht von 94,7 kg diese riesige Last nach oben und hatte damit den Simon mit 141,6 Relativpunkten um 600 Gramm überboten. 2. Bundesligaheber Andi Müller zeigte seine Qualitäten erstmals als Hallensprecher. Jedoch konnte er seine Insiderkenntnisse über die Heber von St. Ilgen nicht an den Mann bringen.
Roding II stürmt gleich an die Tabellenspitze – Protokoll
Die Gäste aus der Nähe von Frankfurt am Main konnten nur mit fünf Sportlern antreten und waren damit chancenlos. Aber sie genossen sichtlich den Auftritt auf der großen Heberbühne in Roding und die Rodinger Fans feuerten sie kräftig an. Mit 153,4 : 86,5 Punkten ging es in die Pause und Roding baute den Vorsprung noch auf 476,3 : 271,0 Punkte aus.
Julia Kellermeier und Max Schuierer bewährten sich als Heberpaar, Steffen Pilz und Max Jackwerth (er wurde am Samstag für 100 Wettkämpfe für den TB 03 Roding geehrt) stemmten fehlerfrei. Rene Koralewski stark beim Stoßen mit 126 kg und bester Punktesammler mit 93 Zählern. Etwas zurückhaltend gegenüber der Bayerischen dagegen Andreas Hecht und Andreas Müller. Der KSV Langen trat mit zwei jungen Heberinnen an und hatte mit Georg Wenner, der 70 Punkte schaffte seinen besten Stemmer. Den Wettkampf moderierte erstmals der erst 19-jährige Ludwig Semmler schon sehr routiniert.