Aber ohne Gregor Nowara und Florian Reisecker ging der 2:1 Sieg mit 783 : 738 Punkten nach Samswegen – Protokoll – Bilder
Die Rodinger Staffel, ohne Hebertrainer Gregor Nowara und Florian Reisecker und einer verletzten Annika Pilz gab am Samstag beim Saisonabschluss gegen den SSV Samswegen ihr Bestes. Aber am Ende siegten „die Bördekräne“ aus der Nähe von Magdeburg mit 783 : 739 Punkten. Einen tollen Wettkampf voller Höhepunkte erlebte das Rodinger Publikum zum Saisonabschluss in der ersten Bundesliga am Samstag in der Dreifachturnhalle. Zunächst wurde es besonders spannend im Reißen. Die Rodinger legten kräftig vor und als der letzte Versuch von Jiri Orsag vom SSV Samswegen mit 165 kg beim Reißen daneben ging, jubelte die ganze Halle über den Punkt beim Reißen mit 293,7 : 292,0 Punkte. Beim Stoßen gab es zusätzlich einen neuen Hallenrekord zu feiern. Der tschechische Nationalmannschaftsheber Jiri Orsag schraubte den Rekord auf 230kg, den zuvor Almir Velagic, mittlerweile Chefbundestrainer, mit 227kg hielt.
Dann stürmten vor den Sportlern die Damen von der Tanzgruppe Bronxx die Bühne und heizten die Stimmung schon kräftig an. Die Mädels unter der Leitung von Linda Gruber begeisterten, blieben beim Wettkampf staunten über die starken Leistungen und spendeten den Hantelsportlern kräftig Applaus
Bei Roding war im ersten Block Frauen Power pur ist angesagt. Annabell Jahn, Nathalie Rettenberger und Annika Pilz legten kräftig vor und brachten die TB Staffel beim Kampf um den Punkt beim Reißen schon mal in Führung. Am Ende lag Roding nach dem Reißen mit 293,7:292 Punkten knapp in Front. Aber die Gäste hatten mit dem auf internationale Bühne erfolgreichen Landsmann des Rodingers Petr Stransky noch ein Ass im Ärmel. Mucksmäuschenstill wurde es in der Halle als der Tscheche nach gelungenen 150kg und 160 kg die Last von 165 kg forderte. Doch der Versuch ging daneben und die Halle jubelte. Erhofft, aber doch nicht für möglich gehalten, holte TB Truppe tatsächlich den Punkt beim Reißen. Die Einschätzung von Hebertrainer Gregor Nowara im Vorfeld: „Gerade im Reißen könnte es knapp werden und ein Punkt ist hier durchaus im Bereich des möglichen. Leider falle ich kurzfristig mit Corona aus und kann somit der Mannschaft nicht helfen“ Und er sollte recht behalten.
Rishabh mit 8 „Gültigen“
Leider hat sich Annika Pilz bei ihrem letzten Reißversuch an 79 kg verletzt und konnte zum Stoßen nicht mehr antreten. Alle hoffen, dass die Verletzung nicht schwerwiegend ist und sie bei der Junioren Weltmeisterschaft Anfang Juni auf Kreta antreten kann. Dann kam der Ersatzmann Rishabh Saini zum Einsatz. Er glänzte ja beim 2. Bundesligawettkampf schon mit einer persönlichen Bestmarke von 145 kg Stoßen und sechs gültigen Versuchen. Das hielt den 16-jährigen, der im Sportinternat Frankfurt Oder gute Fortschritte gemacht hat, nicht ab, mit 130 kg, 135 kg und zuletzt 140 kg nochmal drei Gültige nach zulegen. Neun Gültige an einem Wettkampftag, das ist schon Rekord!
Petr mit 150 Punkten Top
Annabell Jahn hatte sich für ihren Abschiedswettkampf sehr viel vorgenommen und stieg sehr hoch ein, deshalb gelangen ihr nur die Anfangsversuche von 72 kg Reißen und 88 kg Stoßen aber respektable 113 Relativpunkte. Das Rodinger „Nesthäckchen, die 17-jährige Nathalie Rettenberger nutzte ihre Chance mit einem kompletten Wettkampf und ebenfalls 113 Punkten. Gut erholt hat sich Petr Stransky nach seiner Verletzung. Er zeigte sechs saubere Versuche, die er mit 135 kg Reißen und 163 kg Stoßen abschloss. Bei einem Körpergewicht von 75,8 kg fuhr er mit exakt 150 Punkten das beste Rodinger Ergebnis ein. Auch Peter Kulzer glänzte mit sechs einwandfreien Hebungen. Besonders umjubelt war sein letzter Versuch mit 179 kg Standstoßen, für ihn ein Saisonrekord.
Kämpferisch Hans Brandhuber, der sich nach 129 kg Reißen und 169 kg Stoßen auf 120,4 Relativpunkte verbesserte. Im Gästeteam lieferte der international erfahrene Roberto Gutu mit 167 Punkten den höchsten Beitrag zum Sieg ab. Die Norwegerin Ine Anderson lieferte 148 Punkte für Samswegen. Ein Novum war der dritte Versuch von Michael Müller. Er lies 200 kg auflegen, die nur kurz „anlupfte“, dann seine Heberschuhe auszog, und in Socken die Heberbühne verließ. So zelebrierte er nach 22 Gewichheberjahren, auch mit starken international Einsätzen dem staunenden Publikum das Ende seiner erfolgreichen Sportlerkarriere.
Rodinger Hallenrekord jetzt bei 230 kg.
Der letzte Versuch an 230 kg gehörte Jiri Orsag mit 144 kg Körpergewicht. Das war ein Versuch am angekündigten Rodinger Hallenrekord der aktuell bei 227 kg Stoßen stand. Aufgestelltwurde er im Jahr 2013 durch Almir Velagic, mittlerweile Chefbundestrainer im Bundesverband der Deutschen Gewichtheber (BVDG). Das war eine Steigerung von 215 kg im ersten Versuch um gleich 15 kg. Auch für so einen Hünen mit 144 kg Körpergewicht, keine Leichtigkeit! Entsprechend konzentriert ging er an die Hantel, setzte die Last locker um unter dem frenetischen Jubel der Zuschauer wuchtete er die neue Rekordlast auf die gestreckten Arme. Das gab natürlich ein dreifaches „das war Spitze“ vom Oberfan Richy und dem Rodinger Publikum. Mit einem Abendessen im Gasthaus Hecht klang der letzte Wettkampf der Saison aus. Ins Gasthaus Hecht lud Matthias Hecht zur aufgeschobenen Jahreshauptversammlung mit Neuwahlen für den 30. April 2022 ein.