700 Gramm fehlten zum Reißpunkt gegen den Rekordmeister

700 Gramm fehlten zum Reißpunkt gegen den Rekordmeister

Gäste nehmen alle drei Punkte mit nach Pfalz – Debütantin Annika Pilz mit Rekorden – ProtokollBilder

Richtig spannend wurde es beim Heimkampf in Roding gegen den Rekordmeister AC Mutterstadt vor allem im Reißen. Erst mit der letzten Last von Philipp Forster an 151kg entschieden die Gäste aus der Pfalz mit 0,7 Relativpunkten Vorsprung diese Disziplin für sich. Insgesamt unterlag man den Mutterstädtern mit einem fehlenden Simon Brandhuber mit  634,8 : 680,1 Relativpunkten. Die Rodinger Showgirls heizten vor dem Wettkampf die Stimmung unter den 300 Zuschauern richtig an.

Die Mutterstädter, als Tabellenzweiter angereist, waren am Samstag beim Tabellenvierten TB 03 Roding nicht unbezwingbar. So formulierte es Gregor Nowara am Ende des Wettkampfes als Mannschaftssprecher. Gregor:“ Ich muss heute den Simon als Mannschaftssprecher vertreten, mir wäre es lieber, er wäre da, dann hätten wir gegen unsere Freunde aus Mutterstadt durchaus eine gute Chance gehabt“. Doch die Heber aus der Pfalz waren natürlich auch gut informiert und gaben zum Teil der 2. Garde eine Chance. Dies wäre ihnen beinahe zum Verhängnis geworden. Roding führte nach dem letzten Versuch von Gregor Nowara mit 239,4 : 239,1 Punkten beim Reißen. Doch der Österreicher Philipp Forster in den Diensten der Mutterstädter brachte die Pfälzer mit einem Vorsprung von nur 700 Gramm den Siegpunkt beim Reißen. Da tobte natürlich die Halle.

Um kein weiteres Risiko einzugehen setzten die Gäste regelkonform beim Stoßen mit dem Routinier Mario Taubert und Michael Varlamov zwei starke Leute ein und so ging der Punkt beim beidarmigen Stoßen eindeutig mit 440,0 : 395,4 an den Rekordmeister und damit auch der dritte Punkt für den Gesamtsieg. Doch beim Reißen hielt Roding ausgezeichnet mit. Ex-Bundesligaheber Andi Müller konnte als fachkundiger Sprecher wechselnde knappe Führungen dem begeisterten Publikum aufzeigen. Und die Stimmung war besten bei den dreihundert Zuschauern, darunter ein Bus mit Fans aus Mutterstadt.

Annika Pilz stellte bei ihrem ersten Heimkampf mit 60 kg Reißen, 69 kg Stoßen und 129 kg im Zweikampf gleich drei Oberpfalz- und sogar Bayernrekorde der Jugend weiblich in der Klasse bis 53 kg Körpergewicht auf. Tamara Voit kam auf 104 Relativpunkte und musste sich von ihrem Ex-Teamkollegen Andi Müller als Sprecher sagen lassen, dass sie ihr Bruder Hermann mit 104,2 Punkten knapp überflügelt hat. Sechs gültige Versuche zauberten unter dem Applaus der Zuschauer Hans Brandhuber und Gregor Nowara. Gregor war mit 130 Punkten auch der beste Heber im Rodinger lager. Er wurde nur vom österreichischen Legionär Philipp Forster mit 134 Punkten übertroffen. Daniel Nowara kehrte wieder ins Team zurück. Bei vier gültigen Hebungen trug er 86 Punkte zum Ergebnis der TB-Staffel bei. Beim AC Mutterstadt überzeugte die Nationalheberin Tina Schroth mit starken 127 Punkten. 

 

 

Keine Chance gegen den Tabellenführer aus Regensburg für Roding II – ProtokollBilder

Gegen den ungeschlagen Tabellenführer der 2. Bundesliga Nordost KSV Regensburg hatten die Rodinger am Samstag keine Chance. Klar, im Vorfeld rechnete man sich im Rodinger Lager vielleicht einen Überraschungseffekt aus. Doch auf der Waage war klar, die Domstädter waren mit stärkster Aufstellung angereist und wollten zeigen wer Chef in der 2. Heberbundesliga Nordost ist.

Neben dem starken Österreicher Patrik Dürnberger hat sich Josef Graf, Abteilungsleiter beim KSV Bavaria Regensburg, mit dem Tschechen Petr Stransky einen weiteren  starken Ausländer geholt und die Quote somit voll ausgeschöpft. Dazu das Eigengewächs, der ehemalige Nationalkaderheber Yasin Yüksel, der am Samstag mit 120 Relativpunkten seine beiden ausländischen Teamkollegen die 104 bzw. 111 Punkte schafften, in Schach halten konnte.  Stark auch die drei Frauen im KSV Team, Lena Nützel, 74 Punkte, Claudia Pobig, 90 Punkte und Jacqueline Schroll mit 93 Punkten. Die Regensburger steigerten ihre Teambestmarke in Roding von 556,8 Punkten auf 592 Punkte und werden vielleicht in der 1. Liga dann auf Roding I treffen.

Bei Roding überzeugte die 16-jährige Marie-Kristin Biener mit 71 Punkten. Marina Bauer machte es wieder spannend, als sie erst im dritten Anlauf 46 kg beim Reißen schaffte. Dafür stellte ihr Partner beim Stoßen Leon Koralewski mit 114 kg eine neue Bestmarke auf. Altmeister Steffen Pilz, wie ihn Sprecher Max Schuierer titulierte, lieferte 71 Punkte. Bester Heber im TB-Team war Rene Koralewski, der erst beim letzten Versuch an 136 kg an der 100 Punkte Grenze vorbei schrammte und 96 Zähler beitrug. Andreas Hecht schockte, als er den ersten Versuch bei 113 kg gleich in den Sand setzte, dann erfolgreich ausbesserte und beim Stoßen erstmals in dieser Saison 150 kg stemmte. Technisch perfekt Peter Kulzer der mit angezogener Handbramse sechs tolle Versuche lieferte und auf genau 80 Zähler kam.

Christian Angermeier