Mit 182 Relativpunkten das beste Ergebnis, das je ein Rodinger Heber geschafft hat
Unglaublich – der Rodinger Bundesligaheber Simon Brandhuber reißt bei der Weltmeisterschaft im 5.400 km entfernten Ashgabat (Turkmenistan) mit 146 kg neue persönliche Bestleistung in der neuen Gewichtsklasse bis 67kg Körpergewicht. Doch damit noch nicht genug, der persönliche Rekord ist auch ein neuer Deutscher Rekord in der 69kg Klasse. Das bedeutet für den Rodinger den 1. Platz beim Reißen und Rang 3 im Zweikampf innerhalb der B-Gruppe. Man kann also auf den Ausgang der A-Gruppe gespannt sein, darüber berichten wir noch.
Unter den 650 Athleten aus 92 Nationen in Ashgabat kämpfte am Samstag um 6 Uhr früh (MEZ) auch der Rodinger Bundesligaheber Simon Brandhuber, der erstmals in der neuen Gewichtsklasse bis 67 kg Körpergewicht (bisher 69 kg) am Start war. Bei der Weltmeisterschaft im vergangenen Jahr verletzte er sich bei einem äußerst unglücklichen dritten Reißversuch mit 145 kg und wollte dies diesmal unbedingt wieder gut machen. Und das schaffte er auch bravourös! Zunächst brachte er sichere 138 kg und 142 kg im Reißen in die Wertung.
Rekord aus dem Jahr 1992 überboten.
Beim dritten und entscheidenden Versuch hatte er noch die Kraft und die Nerven erstmals 146 kg zu Reißen. Die viel um jubelte Bestleistung von 146 kg ist auch eine Marke für die ganze Heber Nation. Denn der bisherige Deutsche Rekord stammt sage und schreibe aus dem Jahr 1992 und wurde von Andreas Behm vom TSV Stralsund im Jahr 1992 in Barcelona mit 145 kg aufgestellt. Da war die Freude gleich noch doppelt groß bei Simon, seinem Bundestrainer Kuch und dem deutschen Betreuerteam. Die B-Gruppe gewann Simon mit einem Vorsprung von sechs Kilogramm, denn für den Zweitplatzieren, den Italiener Zanni war nach 140 kg das Reißen beendet.
182 Realtivpunkte
Doch viel Zeit bleib nicht zu feiern, denn nach der grandiosen Reißleistung musste er bei 155 kg Stoßen schon als einer der ersten wieder auf die WM Bühne. Das Startgewicht schaffte er locker, auch 160 kg noch kein Problem. Doch der dritte Versuch an 164 kg ging beim Ausstoß daneben. Wahrscheinlich war die Vorbereitungszeit doch etwas kurz und die Freude über den Deutschen Rekord schwang noch zu kräftig beim Ausstoß mit. Insgesamt belegte er mit 306 kg im Zweikampf einen sehr achtbaren dritten Platz in seiner B-Gruppe. Bei einem Relativabzug von 62 kg ergab dies das beste Relativergebnis, das je ein Rodinger Heber erreicht hat. Stramme 182 Punkte! „Für Simon Brandhuber war es ein solider Einstieg in die Qualifikation für die Olympischen Spiele 2020 in Tokio“, schreibt der Pressesprecher des Bundesverbandes Deutscher Gewichtheber.
Fünfte WM für Simon
Für Simon Brandhuber war es die fünfte Teilnahme an einer Weltmeisterschaft, nach seinem Debüt 2011 in Paris. Damals startete er noch als Junior bei den Männern, schaffte sechs gültige Versuche und stellte neue Bestmarken von 134 kg Reißen und 162 kg Stoßen auf. Es folgten WM Starts 2014 im kasachischen Almaty, 2015 in Houston (Texas) und 2017 in Annaheim (USA). Dort belegte er den 5. Platz beim Reißen mit 142 kg und hatte die neue Bestmarke von 145 kg schon auf den gestreckten Händen. „Doch diesen Versuch habe ich selber vergeigt“, sagt er selbstkritisch, als er die Videoaufzeichnung mehrmals sichtete. Am Samstag hat er es besser gemacht!
Immer ein Rodinger geblieben
In all den Jahren blieb das „Rodinger Eigengewächs“ seinem Heimatverein, dem TB 03 Roding, treu, obwohl er sicherlich Angebote anderer Bundesligaclubs erhalten hat. In Roding schätzt man seine Zuverlässigkeit und Vorbildfunktion im Bundesligateam. Und seine Fans feiern ihn bei jedem Auftritt. Das die Form stimmt, das hat der 27-jährige Sportsoldat bei den letzten drei Bundesligaauftritten mit 172,0; 175,0; und 170,0 Relativpunkten deutlich gezeigt.